Johannes Wohlfart (1900–1975)

Kühle Moderne

04.04. - 01.06.2008

Bildinformationen

Laufzeit

04.04. - 01.06.2008

Eröffnung

03.04.2008, 19 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Günther Holler-Schuster

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Über die
Ausstellung

Hofgalerie der Neuen Galerie Graz


Zusatzinformationen

Ort: Hofgalerie der Neuen Galerie Graz

Der gebürtige Grazer, der an der Kunstgewerbeschule und an der Akademie der bildenden Künste in Wien studierte, hat in seinen Werken, die er bis Anfang der 1930er Jahre schuf, einen ausgeprägten Bezug zur Neuen Sachlichkeit. Unüblich schonungslos setzt er sich in seinen Holzschnitten mit den Problemen der Ausgebeuteten und Unterprivilegierten auseinander. Auch die Gemälde dieses Zeitraumes, Stadtansichten, Landschaften, Portraits, tragen Merkmale der Neuen Sachlichkeit. Die urbane Eleganz, aber auch die Tristesse und das stolze Selbstbewusstsein zeigen die Dargestellten als VertreterInnen einer vom Modernismus geprägten Zeit.

Wesentlich für ihn war sein Kontakt zu Herbert Müller-Guttenbrunn, in dessen anarchistischem Organ Das Nebelhorn er die tragische Welt der Arbeiter in den Städten anprangert. Bereits 1926 ging Wohlfart gemeinsam mit seiner Frau Auguste, ebenfalls Künstlerin, für ein Jahr nach Darmstadt. Der neusachliche Ansatz in seinem Werk dürfte sich dort wohl verstärkt haben. Als Reaktion auf den immer stärker werdenden Nationalsozialismus vollzog Wohlfart eine Hinwendung zur Religion und wanderte 1930 gemeinsam mit seiner Frau nach Deutschland aus, wo sie bis 1969 lebten, ehe sie wieder nach Graz zurückkehrten. Ab den 1930er Jahren war die Kirche seine nahezu ausschließliche Auftraggeberin. Die Neue Galerie besitzt einige seiner hervorragendsten Werke und möchte auf diesem Wege eine fast vergessene Position österreichischer Kunst in Erinnerung rufen.