Das Werk von Günter Brus ist untrennbar mit seinem Erleben von Musik verbunden. In seinen Zeichnungen und Bild-Dichtungen findet sich eine Vielzahl an musikalischen Begriffen, akustischen Wahrnehmungen, Huldigungen an Komponistinnen und Komponisten, zeichnerischen Übersetzungen bis hin zu fragmentarischen Notaturen.
Die Ausstellung Der ferne Klang widmet sich erstmals diesem bis dato unbeachtet gebliebenen Aspekt seines Schaffens. Das musikalische Erweckungserlebnis von Brus fällt in das Jahr 1956, als er im Österreichischen Rundfunk das erste Mal Franz Schrekers frühe Oper Der ferne Klang hört. Die Entdeckung dieser facettenreichen Klangkunst, die an die Grenzen der Atonalität geht, eröffnet ihm neue Perspektiven. Es beginnt eine lebenslange Beschäftigung mit Musik, die ihm in vielfältigster Ausformung zu einem unentbehrlichen Quell der Inspiration für sein Schaffen wird.
Anhand von rund 150 Werken wirft die Ausstellung einen retrospektiven Blick auf das Schaffen von Brus und zeigt Arbeiten von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart.