Menschendarstellung in Daten, Schrift und Zahlen
Raum 14
Der „Linguistic Turn“ (1967) war Grundlage für die Feststellung, dass Sprache ein Modell für die Welterklärung sei und dass sich Realität durch Sprache konstruieren ließe. Sie ist somit „ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken“ (L. Wittgenstein).
In der bildenden Kunst versuchte man seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts das traditionelle Tafelbild zu überwinden, und so schien die Reduktion auf Sprache nun auch in Bezug auf das Visuelle nur konsequent zu sein: Es entstand eine Kunst, die auf Buchstaben und Zahlen basiert. Die Beschreibung von Objekten, Personen oder Prozessen ersetzt das Beschriebene fast vollständig.
In Porträts werden Menschen nun nicht mehr naturgetreu abgebildet, vielmehr werden darüber hinausreichende Faktoren wichtig: Der Gen-Code eines Menschen sagt etwa mehr über ihn aus als ein gemaltes Bild.
Röntgenbilder sind aussagekräftiger als eine herkömmliche Fotografie. Objektive Daten erweitern auch in der Kunst die Möglichkeiten der Realitätsdarstellung. Die visuelle Dimension von Buchstaben und Ziffern erreicht zudem Innensichten und Metaebenen anders – vielleicht auch effizienter.
Heute sind Daten das Material der Weltrealität – und auch der Kunst. Hochentwickelte Technologien zur Datenerfassung und -bearbeitung spielen eine zentrale Rolle bei der Konstruktion von Wirklichkeit. Konsequenterweise folgt auch die Darstellung des Menschen der Annahme, dass wir alle letztendlich aus Daten bestehen.
Die Porträts im Überblick |
MAX Wer MA sagt, muss auch X sagen – Verbalisierungsaktion
Künstler: Max Aufischer
Datierung: 1983
mehr...
Neue Galerie Graz
Joanneumsviertel
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9100
joanneumsviertel@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Führungen
Termine finden Sie im Kalender oder nach Voranmeldung.
Öffnungszeiten der Bibliothek
derzeit nur nach Voranmeldung!
T +43-316/8017-9313
bibliothek@museum-joanneum.at
Ausnahmsweise geschlossen:
Aufgrund von Umbauarbeiten geschlossen. Die Ausstellungen im studio (Ebru Kurbak), im Foyer (Alek Kawka) und im Naturkundemuseum (Walter Köstenbauer) können weiterhin besucht werden.
)24. bis 25. Dezember 2023