Informelle Gestik und Auflösung des Menschenbildes nach 1945
Raum 07
In den Trümmern, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte, versuchte man sich nach 1945 neu einzurichten. Das Trauma von Leid und Zerstörung wirkte sich auch auf die Kunst aus: Viele Maler bezogen sich in ihren Werken auf die psychischen, körperlichen, sozialen und politischen Folgen des Krieges.
Auch wenn die figurative Tradition in Auflösung begriffen war, finden sich innerhalb der gegenständlichen Malerei auch deutliche Darstellungen des Schreckens. Andererseits führte eine weitreichende Auflösung der Formen in die Abstraktion.
Das Bild des Menschen als Porträt kam in dieser Phase unter Druck. Wie sollte man den Menschen angesichts der Katastrophe darstellen? Entwicklungen und Stile der Zwischenkriegszeit wie Expressionismus, Futurismus, Kubismus oder Surrealismus bereiteten den Weg für eine Darstellung des Menschen nach eher formalen Überlegungen.
In Österreich folgte diese Entwicklung zeitverzögert – aufgrund des Informationsrückstandes und der Repressionen der NS-Herrschaft. Die Aneignung des Neuen war mit Überwindung verbunden, man findet Stilmerkmale vergangener Perioden und deren lokale Adaption.
Reste des Kubismus verbinden sich hier mit expressivem Realismus, der malerische Gestus wird dynamischer bis hin zur Formlosigkeit des Informel, die als psychischer Ausdruck der dargestellten Person, aber auch des Künstlers selbst zutage tritt.
Kopf, Figur und Torso stehen für einen grundsätzlichen Zustand der menschlichen Existenz. Jenseits des äußerlich Sichtbaren werden subjektive Innensichten und soziokulturelle Bedingungen erfasst.
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