In Search of Balkania
Auf der Suche nach Balkanien
05.10.-01.12.2002
im steirischen Herbst 2002
Auf der Suche nach Balkanien bricht den Bann, der schon viel zu lang über dem Balkan liegt und zeigt ihn vielmehr als intellektuelles und kulturelles Zentrum. Die Ausstellung stellt sich einem Thema voller Widersprüche, zu dem jeder seine eigenen Vorstellungen mitbringt, die nicht so einfach zu überwinden sind. Diese Ausstellung verlangt jedoch vom Besucher, seine Vorurteile zu überprüfen, eine Untersuchung und Infragestellung seiner eigenen geistigen Position zuzulassen, anstatt erneut seine Beziehung zum Balkan unkritisch zu formulieren.
Auf der Suche nach Balkanien ist einerseits die Erkundung einer verstörten Landschaft voll von verlassenen Objekten und Zufallskunst, wo das Reale noch eine Rolle spielt und Auslagen surrealistischen Kunstwerken ähneln, andererseits die virtuelle Begegnung mit einer symbolischen Geografie, die der wichtigste Angelpunkt des 21. Jahrhunderts sein wird: wo der Osten auf den Westen trifft, der Okzident in den Orient übergeht, und wo keine der alten Abgrenzungen und Mythen von Identität, Selbst, Nation etc. mehr gelten. Wenn diese Ausstellung ein Bild des Balkans vermittelt, das sich von allen zuvor in Europa gesehenen unterscheidet, dann deswegen, weil es in Europa außer dem Balkan nichts gibt. Balkanien ist keine Welt für sich, sondern unser aller Spiegel. Den Balkan erkennen heißt, Merkmale und Syndrome erkennen, aus denen Städte, Kriege, Experimente, Ideen und Visionen bestehen.
Wie kann solch eine Welt in einer musealen Umgebung angedeutet werden? Die fünfjährige enge Zusammenarbeit mit über 60 KünstlerInnen aus den Balkanländern hat die Kuratoren dazu bewogen, eine Matrix balkanischer Räume zu konstruieren und einen Komplex von Metaphern zu zeigen, der nicht vom weißen Würfel der Museumslogik, sondern vom Straßen- und Marktleben balkanischer Erfahrungen abgeleitet ist. Manche Räume führen in eine geheime Geschichte der Avantgarde, andere in eine Phänomenologie des Banalen. Von den Bunkern Enver Hodschas zur Vorstellungswelt des Schwarzen Meeres, von religiösem Kitsch zur urbanen Folklore, von kroatischer Konzeptkunst zum rumänischen Dadaismus: Diese Ausstellung betrachtet den Balkan als Quelle einer Kultur, ohne die die Zukunft Europas nicht vorstellbar ist.
Die Ausstellung wird von drei Publikationen begleitet:
In Search of Balkania: A User's Manual; Balkanian: A Non-Standard Cultural Dictionary; Balkan as Metaphor: Between Globalization and Fragmentation.
Künstler

ABRAMOVIC MARINA
ADZIEVSKI TOME
ALPTEKIN HÜSEYIN
ALTINDERE HALIL
ASAL SELDA
BOGDANOV GEORGI & MISSIRKOV BORIS
BOYADJIEV LUCHEZAR
BRATESCU GETA
CELAC KIRALY MARCU
CVJETANOVIC BORIS
DELIMAR VLASTA
DIMITRIJEVIC BRACO
DORDEVIC GORAN
ECLIPSE
ERSEN ESRA
GEMISHEVA MARIELA
GOTOVAC TOMISLAV
GRAUR TEODOR
GRIGORESCU ION
HAZIFEJZOVIC JUSUF
IOAN AUGUSTIN & MARGINEANU NICOLAE
IRWIN
IVEKOVIC SANJA
KARAMUSTAFA GÜLSÜN
KESER IVANA
KOVACEVIC MILOMIR
KUNSTHISTORISCHES MAUSOLEUM BELGRAD
KURT&PLASTO
KYRIAKAKOS ATHANASIA
LEKO KRISTINA
MALEVICH KAZIMIR
MANGELOS
MARTEK VLADO
MATIC GORANKA
MOUDOV IVAN
MURTEZAOGLU AYDAN
MUSEUM NIKOLA TESLA
NASKOVSKI ZORAN
OROVEANU MIHAI
OSTOJIC TANJA
PACI ADRIAN
PAPADIMITRIOU MARIA
PELJHAN MARKO
PRASHKOV KIRIL
SALA ANRI
SERAPIONOV KALIN
SHEHU BASKHIM
SHKOLOLLI ERZEN
SOBA (SERIC NEBOJSA)
SOLAKOV NEDKO
SOLOMON ALEXANDRU
STANKOVSKI ALEKSANDAR & SARKANJAC BRANISLAV
STILINOVIC MLADEN
subREAL
SVETIEVA ANETA
TODOSIJEVIC RASA
TOMIC MILICA
UJICA ANDREI
VANGELIJ ZANETA
VEKIC DEJAN
TRAVELOGUES
MILLER LEE a.o.
Neue Galerie Graz
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Führungen
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Zusätzlich geöffnet:
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