Obstbau

Die Kultur des Apfelbaumes reicht in Europa bis in die Jungsteinzeit (3000–000 v. Chr.) zurück. Die Römer haben bereits eine Form von „Kulturäpfeln“ in unseren Breiten vorgefunden, die Kunst des Veredelns dürften aber erst sie in dieses Gebiet gebracht haben. Von den mittelalterlichen Klöstern ausgehend, verbreitete sich die Lehre von der Aufzucht und Pflege der Obstbäume.

Zu einer planmäßigen Förderung kam es erst durch die k.k. Ackerbaugesellschaft. Man produzierte Ende des 18. Jahrhunderts bereits gewaltige Überschüsse, die in die benachbarten Kronländer versandt wurden. Durch die zielstrebige Tätigkeit der k.k. Landwirtschaftsgesellschaft im 19. Jahrhundert wurde der Obstbau in der Steiermark wesentlich gefördert.


Auf Anregung Erzherzog Johanns beschäftigte sich der Begründer der steirischen Pomologie, Anton Freiherr von Moscon, intensiv mit der Obstkunde. Er studierte Fachbücher von deutschen, französischen und belgischen Kollegen sowie Sortenkataloge in- und ausländischer Baumschulen. Als Moscon starb, wuchsen in seinem Garten unter anderem 699 verschiedene Apfel- und 617 Birnensorten.

 

Erzherzog Johann war bestrebt, die besten Obstsorten Europas zu bekommen. Zu diesem Zweck war er mit allen damals führenden Obstbaumschulen in Deutschland, England, Frankreich und Italien in Verbindung und ließ sich Propfreiser und Stecklinge schicken.


Auch ein Katalog mit Obstmodellen wurde herausgegeben. Bis 1860 wurden in der Steiermark 1.400.000 Obstbäume neu gepflanzt. Um die neuesten Erkenntnisse zu verbreiten, reisten Wanderlehrer für Obstbau durch die Steiermark.

 

Ende der 1950er-Jahre wurden die alten, hohen Baumbestände großteils gerodet und mit neuzeitlichen Intensivobstkulturen bepflanzt, das Apfelsortiment wurde allerdings auf nur acht Sorten beschränkt.


Heute liegen 77,2 % der österreichischen Obstbauflächen in der Steiermark. Mittlerweile kultivieren 2.110 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Grundfläche von 8.107 Hektar Obst, davon auf rund 5.790 Hektar in erster Linie Äpfel.

Sammlungsobjekte

Objektbezeichnung

Datierung: 19. Jahrhundert

Material: XXX

Text

Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz

Schlossplatz 1
8510 Stainz, Österreich
T +43-3463/2772-16
info-stainz@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


April bis November Di-So, Feiertag 10-17 Uhr
 

Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.
Führungen: So 15-16:30 durch eine Ausstellung (Jagdmuseum oder Landwirtschaftsmuseum) und nach Voranmeldung.