Museum ist nie statisch gewesen. Immer schon waren seine Verantwortlichen gefordert, Bestände für die jeweilige Gegenwart relevant zu machen und Sammlungen gemäß den Veränderungen der Zeit weiterzuentwickeln. Nun finden wir uns derzeit offensichtlich in einer Phase der kritischen Reflexion, was die Dokumentation, Deutung und Präsentation von Bestand, aber auch was die Neuorientierung in den Fragestellungen und Bildregimen anbelangt. Eine in diesem Zusammenhang zu beobachtende, verstärkte Zusammenarbeit zwischen Museumsschaffenden und externen Expertinnen/Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Vermittlung hat neue Formen der Befragung und Recherche mit sich gebracht und zu neuen Konstellationen und Einsichten geführt. Wir möchten am Beispiel von mehreren Ausstellungen deren Methoden und Arbeitspraxen analysieren und die Chancen, aber auch die Herausforderungen und Widersprüche derartiger Vorhaben diskutieren. Wir werden folgende Projekte besprechen: "The Subjective Object – Von der (Wieder-) Aneignung anthropologischer Bilder", GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig (2012), "Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien", Wienbibliothek im Rathaus (2008/09) und "Asyl Stadtmuseum", Stadtmuseum München (2013/14).