Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Museums scheint aus der museologischen Alltagspraxis verschwunden zu sein. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir das Wort Museum gebrauchen, steht im Missverhältnis zu seiner reichen Bedeutungsgeschichte. Deshalb haben wir eine Veranstaltung konzipiert, die die Aufgabe hat, ein historisches Verständnis dessen anzubahnen, was wir heute Museum nennen. In illustrierten Kurzreferaten und der Befassung mit signifikanten Texten wird im Workshop strukturellen Fragen nachgegangen: der Genealogie der Erinnerungsinstanz Museum aus der Mythologie; der Entwicklung institutioneller Praktiken und Riten um das Sammeln; der Entstehung des Museums als Ort, Ritual und Organisation im Kontext der bürgerlichen Aufklärung und Revolution; dem goldenen Zeitalter im 19. Jahrhundert; dem Museum als Objekt der Kritik künstlerischer Avantgarden und seiner Krise im beginnenden 20. Jahrhundert; dem Museumsboom und der Universalisierung des Museumsmodells seit den 1970er Jahren. Der letzte Teil der Veranstaltung soll der möglichen Zukunft des Museums gewidmet sein.
Dem Workshop folgt am 10. November eine Tagung am TMW zur Geschichte der Museen, zur Gegenwart und Perspektiven technischer Museen!