Wie Roswitha Muttenthaler feststellt, basieren Museen häufig auf dem Anspruch, neutral, objektiv und allgemein gültig zu sein. Doch jede kulturelle Praktik spiegelt gesellschaftliche, wissenschaftstheoretische und kulturpolitische Interessen wider. So sind auch Museen voller Projektionen, das Eigene und das Andere, Mann und Frau betreffend. Vor diesem Hintergrund stellt sich nicht allein die Frage nach der An- und Abwesenheit von Personen(gruppen) und Themen in den Sammlungen und Ausstellungen. Vielmehr ist der Blick auch auf die feinen Unterschiede in der Art der Repräsentation von marginalisierten Bevölkerungsschichten, „fremden“ Kulturen, Männern und Frauen zu richten. In Wiener Museen wollen wir den Bildern und Erzählungen nachgehen, die Ausstellungen zu diesen Fragen präsentieren. Wir wollen untersuchen, mittels welcher Verfahrensweisen und Medien (Exponate, Bilder, Texte und Gestaltungsmittel) Deutungsangebote gemacht werden.