Seit den 80er-Jahren sind Jüdische Museen zu den wichtigsten Gedächtnisorten in Österreich und Deutschland geworden. Viele von ihnen haben, um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können, innovative Formen des Ausstellens, des Umgangs mit Sammlungen, des Arbeitens mit dem Publikum und der Community entwickelt. Deshalb sind sie von allgemeinem museologischem Interesse. In Jüdischen Museen stellen sich Grundfragen historischer Museen generell, der Rolle von Museen in der Geschichtskultur und der besonderen Medialität des Museums. Die Frage nach der Zukunft Jüdischer Museen berührt also die Frage nach der Entwicklungsmöglichkeit historischer Museen überhaupt, nach neuen Aufgaben, Rollen und Funktion, aber auch nach neuen gestalterischen Wegen, nach neuen Repräsentationsweisen. Fragen wie Inwiefern verändern sich öffentliche Erwartungshaltungen an Jüdische Museen? oder Wie statisch oder dynamisch sind diese in ihrer Selbstdefinition? oder Welche neuen Meta-Narrative sind denkbar ? sind Fragen nach der Entwicklung eines wichtigen Museumstyps, es sind aber auch Fragen nach der Zukunft von Museen generell. Es freut uns sehr, dass uns Felicitas Heimann-Jelinek, Chefkuratorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien als Gesprächspartnerin zur Verfügung stehen wird.