QUANTUM DAEMON EXHIBITION

28.04. - 14.05.1995
QUANTUM DAEMON EXHIBITION

Laufzeit

28.04. - 14.05.1995

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Peter Weibel

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Über die
Ausstellung

Ausstellung und Symposion


Zusatzinformationen

Organisation: Christiane Holler

Die Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum versucht in ihren alljährlichen Symposion seit 1992 die notwendigen Faktoren, die die Institutionen mitbestimmen vorzustellen und zu untersuchen. Nach der Analyse der Funktion des Museums (Symposion "Räume für Kunst") und der des Sammlers (Symposion "Ruin des Museums"), widmet die Neue Galerie ihr Symposion 1995 dem Einfluss der Kritik, der Publikation, der Theorie, auf die Kreation der Kunstwerke selbst. Unter dem Titel "Quantum Dämon" wird die These vertreten, dass in Magazinen und Zeitschriften mediatisierte Kritik und Theorie vielmehr am Prozess der sozialen Konstruktionen von Kunst beteiligt sind als Kritik und Theorie in Buchform. Das mehrschichtige System von Ausstellungsbesprechungen, monografischen Darstellungen, theoretischen Trendanalysen, haben einen außerordentlich realen Einfluss nicht nur auf die Rezeption, sondern vor allem auch auf die sog. Position und Gewichtung bestimmter Kunstformen und damit auf die Produktion von Kunst selbst.

Die Vertreter wichtiger internationaler Kunstmagazine werden daher eingeladen, zu diesem Problem, dass kritische Beobachtungen zugleich auch das beobachtete Objekt bzw. System beeinflusst, verändert und gelegentlich sogar erst zur Existenz verhilft, Stellung zu nehmen.

James Clerk Maxwell hat in seinem Werk "Theory of Heart" zum ersten Mal ein "hypothetisches Wesen von molekularer Größe" beschrieben, das in einem thermodynamischen System interveniert und dadurch zu paradoxen Zuständen des Systems führt. Dieser Beobachter wird wegen seines Effektes auf das beobachtete System Maxwells "Dämon" genannt. Der entscheidende Einfluss des Beobachters wurde bekanntlich in der Quantenphysik radikalisiert, z.B. in der berühmten Heisenberg "Unschärferelation", dass Position und Geschwindigkeit eines Elektrons nicht gleichzeitig gemessen werden können, da der Akt der Beobachtung entweder die Geschwindigkeit oder Position des Elektrons verändert.

Symposion

28. und 29. 04. 1995, ORF-Landesstudio, Marburgerstraße 20, 8010 Graz

Freitag, 28.04.1995: "How art is represented by reviewing it"

10.00: Peter Weibel, Introduction
10.30-13.00: Johanna Hofleitner, independent critic, Vienna; Christian Kravagna, independent critic, Vienna; Ulf Wuggenig, University of Lüneburg, Lüneburg; Thomas Wulffen, below-papers, Berlin
Moderation: Georg Schöllhammer
15.00-18.00: Isabelle Graw, Texte zur Kunst, Cologne; Gerhard Johann Lischka, Benteli Verlag, Zurich; Heidi Paris / Peter Gente, Merve Verlag, Berlin; Georg Schöllhammer, Springer, Vienna; Willem Velthoven, Mediamatic, Amsterdam
Moderation: Peter Weibel

Samstag, 29.04.1995: "How art is constructed by critisizing it"

10.00-13.00: Jan Avgikos, Artforum, New York; Bice Curiger, Parkett, Zurich; Peter Engelmann, Passagen Verlag, Vienna; Nikolai B. Forstbauer, Zyma, Sindelfingen; Claudia Jolles, Kunst-Bulletin, Zurich
Moderation: Gerhard Johann Lischka
15.00-18.00: Helena Kontova, Flash Art, Milan; Roberta Smith, New York Times, New York; Matthew Slotover, Frieze, London; Brian Wallis, independent critic, New York
Moderation: Jan Avgikos