IMI Giese

04.03. - 27.03.1994

Bildinformationen

Laufzeit

04.03. - 27.03.1994

Eröffnung

03.03.1994, 19 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Peter Weibel

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Über die
Ausstellung

Künstlerhaus Graz


Zusatzinformationen

Ort: Künstlerhaus, Graz

Künstlerhaus Graz in Koproduktion mit dem Münchner Kunstverein und der Kunsthalle Zürich

Die Ausstellung IMI Giese kommt der ansatzweisen Aufarbeitung eines  künstlerischen Werkkomplexes gleich, der trotz seiner hohen Substanz und Eigenständigkeit beinahe unbekannt geblieben ist. Der frühe Tod von IMI Giese — 1974 im Alter von 32 Jahren — mag hierfür unter anderem eine Erklärung bieten. IMI Gieses künstlerische Entwicklung fiel in eine Zeit des Aufbruchs, in welcher der tradierte Kunstbegriff radikal in Frage gestellt wurde. Es ist heute eine in Publikationen und Ausstellungen aufgearbeitete Tatsache, dass die Düsseldorfer Akademie in den sechziger Jahren, mit Joseph Beuys im Mittelpunkt, ein wichtiges Aktionszentrum war, von dem enorm viele Impulse gerade auf junge Künstler ausgingen. Palermo, Polke, Richter, Knoebel, Ruthenbeck und eben Giese haben neben anderen in diesem Milieu beziehungsweise Kontext ihre Wurzeln, ohne sich auf das öffentliche Parkett der Fluxus-Aktionen, Performances und politischen Initiativen begeben zu haben, das im damaligen Zeitgeist Losung war. Gieses konzeptionelles Werk, das sich der Interaktionen von Skulptur, Zeichnung, Fotografie und Projektionen bediente, zeigt zwar gerade in seinem plastischen Schwerpunkt eine Nähe zu bekannten Formen der Minimal Art, schwingt aber in intuitiver Ambivalenz und Beweglichkeit über materielle und mathematische Fakten hinweg. Giese ging zwar in minimalen Schritten vor und benutzte einfache Grundelemente wie Balken und Quader, fügte sie jedoch zu Beziehungskonstellationen mit fließenden Übergängen zu unmessbaren Dimensionen. Solcherart verschieden ausdifferenzierte Raum-Körper-Beziehungen richten in wechselnden Anordnungen den Blick auf eine höchst komplexe Negativskulptur im Umraum, deren Unfassbarkeit einen intensiven Gegenpart darstellt zur Genauigkeit der Einzelelemente und ihres Ensembles.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Helmut Draxler und Johannes Meinhardt gemeinsam mit dem Kunstverein München und der Kunsthalle Zürich.