Teil 1: Benedictus
Teil 2: Ave Maria
Gefördert durch Commonwealth Government of Australia, through the Australia Council, its arts funding and advisory body; University of Western Sydney, Australia; Acoustic Arts Unit of Australian Broadcasting Corporation.
Dennis del Favero ist auch an der Ausstellung "DER ANAGRAMMATISCHE KÖRPER" beteiligt.
MORS TUA VITA MEA - sterbend gibst du mir Leben ist ein Multimediaprojekt, das den Raum moderner Kriegsführung und seine Verbindung zum männlichen Opfer vermittelt. Das Projekt umfasst eine Videoinstallation und eine interaktive Website. Es untersucht den Krieg als kritischen Ort, an dem männliche Identität geschmiedet wird, wo der männliche Körper erst durch seine Zerstörung entsteht.
Dies geschieht auf zweierlei Art:
a) Unter Verwendung von Material aus dem Zeughausarsenal stellt das Projekt den Krieg als Ort der spirituellen Transzendenz der tödlichen Natur des Krieges gegenüber. Während die traditionelle Kultur der Männlichkeit den Krieg als den wahren Ort der Verwirklichung der Männlichkeit vorstellt, evoziert die kriegerische Rüstung die Tötung des Mannes auf dem Schlachtfeld.
b) Unter Verwendung von Kriegsdokumentation aus dem Kosovo stellt das Projekt das brutale Bild der Massenmedien vom Krieg der Verwundbarkeit eines menschlichen Fötusses gegenüber. Während die zeitgenössische Kultur des Nationalismus den Krieg als eine Voraussetzung für nationale Identität vorstellt, lassen die gegenwärtigen Völkermorde auf einen möglichen Zusammenbruch der Wertschätzung menschlichen Lebens und auf das Entstehen einer post-humanen Welt schließen.
Der in Australien geborene Dennis Del Favero ist Multimedia-, Video und Fotokünstler, dessen Arbeiten in Australien, Kanada, Israel, Skandinavien und Europa gezeigt wurden. Er ist Postdoctoral Research Fellow am ZKM in Karlsruhe und unterrichtet Medienkunst an der University of Western Sydney in Australien. Zu seinen letzten Arbeiten zählt die Multimedia-Installation und CD-Rom Cross Currents, die im ZKM als Startprojekt der Serie „Produced at ZKM“ vorgestellt wurde und zur Zeit im Kunstverein Rosenheim ausgestellt ist. Seine Fotografien waren kürzlich im Rahmen von Telling Tales im Künstlerhaus Graz sowie in der Ausstellung Der anagrammatische Körper im Kunsthaus Mürzzuschlag zu sehen. Derzeit arbeitet er an Pentimento, einem interaktiven Videoprojekt für das ZKM und das australische Fernsehen, das sich mit sexueller Gewalt im alltäglichen Leben befasst.
Tony MacGregor ist australischer Radioproduzent, Tonkünstler und Autor, dessen Radiosendungen in Australien, den USA und Europa ausgestrahlt wurden. Seine Toninstallationen für Performance und Audio waren bei der Biennale von Sydney, der Adelaide Biennale, der Melbourne International, im ZKM Karlsruhe und im Rahmen des steirischen herbstes in Graz zu hören.