2000-3

ArtSpace plus Interface

27.09. - 31.10.1997
2000-3

Laufzeit

27.09. - 31.10.1997

Eröffnung

27.09.1997, 16 Uhr, Künstlerhaus

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Werner Fenz

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Über die
Ausstellung

Zwanzig internationale Künstler/innen im Raum


Zusatzinformationen

Orte: Studio der Neuen Galerie Graz, Künstlerhaus (Burgring 4), Priesterseminar (Bürgergasse 2), Kastner+Öhler (Sackstraße 11 –13), Öffentlicher Raum

Die Neue Galerie Graz im Steirischen Herbst 1997

Kunst war und ist in den kulturellen und gesellschaftlichen Um-RAUM eingebunden. Zahlreiche künstlerische Positionen der neunziger Jahre beziehen diesen Umstand einerseits als Zielorientierung, andererseits als autoreflexive Methode in die Produktion von Kunst mit ein. Diese tritt in immer stärkerem Maß in der Form sichtbar gemachter künstlerischer Prozesse auf.
Eröffnet sich von hier aus auch ein Blick in die Zukunft?

Jene KünstlerInnen werden eingeladen, ihre ArbeitsRÄUME, knapp vor der Jahrtausendwende, zu definieren, die Kunst explizit als kommunikatives Instrument begreifen - unter den Bedingungen der herrschenden, sich permanent in Veränderung befindlichen politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder technologischen Systeme, aber auch unter dem Eindruck offensiv ästhetisch konfigurierter Informationslabels. Hier stellt sich nicht mehr die akademische Frage nach einer fortgesetzten oder neuen Avantgarde in der Kunst, sondern nach den Möglichkeiten des Sichtbarmachens von Orientierungen mit Hilfe der Kunst.
Die im Zentrum des Ausstellungsprojekts stehenden ArbeitsRÄUME werden sich, dem selektierten künstlerischen Befund der Gegenwart entsprechend, auf wesentliche und für die gegenwärtige Gesellschaft relevante RAUMtypologien beziehen. Kunst ist dabei in erster Linie als Denk-, Handlungs- und ProduktionsRAUM ausgewiesen. So werden verschiedene, in ihrer Struktur zusammenhängende, RÄUME markiert werden. Zum Beispiel:

der gesellschaftliche/soziale RAUM
der politische RAUM
der kulturelle/interkulturelle RAUM
der Informations/Kommunikations-RAUM
der ästhetische RAUM
der ökonomische/ökologische RAUM
der Technologie/Wissenschafts-RAUM

Spezifische künstlerische Ansätze können aber durchaus Konsequenzen auf den PräsentationsRAUM nach sich ziehen, d.h. der traditionelle Kunst/Ausstellungs-RAUM wird durch andere reale, durch virtuelle, durch Funktions-RÄUME erweitert/ersetzt. In ihnen wird Kunst "ausgestellt". Zum Beispiel:

im (traditionellen) öffentlichen RAUM
im telematischen RAUM
im privaten RAUM

Künstlerische Utopien können in diesem Ausstellungsprojekt ebenfalls von Bedeutung sein: KünstlerInnen denken heute möglicherweise bereits in Kunstsystemen des 21.Jahrhunderts oder führen einen über die Gegenwart hinaus weisenden Diskurs über ästhetische, inhaltliche oder strukturelle Veränderungen. Diese sollen, in ihrer kontinuierlichen oder radikalen Form, analog zu den Bewegungen innerhalb des vielfachgesteuerten Humanpotentials, in die Diskussion mit einbezogen werden.
Das Ausstellungsinstitut will seine Infrastruktur und seine RÄUME für die Präsentation von Ideen und deren Realisierungen zur Verfügung stellen.
Es ist grundsätzlich nicht daran gedacht, der traditionellen Ausstellungspraxis zu folgen und primär/ausschließlich großflächige Bildproduktionen, großräumige Installationen etc. als Beitrag zu präsentieren. Die KünstlerInnen sind eingeladen, in die Präsentation ihrer Werke die Idee der Denkwerkstatt, des Labors mit einzubinden und einen, in jeder Form offenen, ArbeitsRAUM zu gestalten, wenn nicht ein anderer als der traditionelle AusstellungsRAUM aufgesucht wird.
Werner Fenz

Künstler*innen