Geschichte

der Neuen Galerie Graz

Als Museum für moderne und zeitgenössische Kunst mit einer umfangreichen Sammlung von Werken österreichischer und internationaler Künstler*innen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart aus den unterschiedlichsten Medien widmet sich die Neue Galerie Graz der Forschung zur jüngeren Kunstgeschichte ab dem 19. Jahrhundert, mit einem gesonderten Schwerpunkt in der Kunst des 20. Jahrhunderts und zahlreichen Anknüpfungspunkten bis in die Gegenwart.

Bildinformationen

Anfänge

Das Museum ging 1941 aus der Teilung der Landesbildergalerie des Steiermärkischen Landesmuseums in eine Alte Galerie und eine Neue Galerie hervor, wobei letztere die Werkbestände der Landesbildergalerie aus der Entstehungszeit ab dem 19. Jahrhundert in ihre Sammlung übernahm. Ab den 1960er-Jahren hat sich die Neue Galerie Graz zu einem Zentrum für aktuelle Strömungen der zeitgenössischen bildenden Kunst entwickelt, wobei vor allem die Ausstellungsreihen der Internationalen Malerwochen in der Steiermark (1966–1992) und der Trigon-Biennalen (1963–1992) mit ihrem Fokus auf die Kunstentwicklung in Österreich und seinen unmittelbaren Nachbarländern die programmatische Ausrichtung und den Aufbau der Sammlung bestimmt haben. Ab den 1990er-Jahren erfolgte eine Internationalisierung hinsichtlich der Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit mit einem Fokus auf die Gegenwartskunst in Europa und den USA.

Sammlung

Der Sammlungsbestand umfasst einen Querschnitt künstlerischer Strömungen der letzten 200 Jahre wie u. a. Biedermeier, Realismus, Jugendstil, (regionale) Formen der klassischen Moderne, Positionen österreichischer und internationaler Malerei nach 1945, Wiener Aktionismus, Medien- und Konzeptkunst u. v. m., welche in unterschiedlichen Medien wie Malerei, Grafik, Plakatkunst, Plastik, Fotografie und Video mit einem Gesamtumfang von etwas mehr als 60.000 Einzelstücken vertreten sind. 2008 wurde die Sammlung mit dem BRUSEUM um einen Schwerpunkt zum Schaffen von Günter Brus erweitert.

Themen

Ausstellungen präsentieren zentrale Künstlerpositionen sowie Themen der Kunstgeschichte, wobei die vertiefte Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung und folglich mit der Geschichte des Museums in seinem veränderlichen soziopolitischen Umfeld den Blick über die Kunst hinaus erweitert und das Museum als Dialogplattform erschließt, wo nicht nur Fragen der Kunst und Kunstgeschichte, sondern eine Vielzahl von Themen von allgemeinem Interesse erörtert werden.

Neubau

2011 erfolgte die Übersiedelung des Museums in das Joanneumsviertel, wo sich die Neue Galerie Graz in einem großzügig bemessenen und nach modernsten Ansprüchen adaptierten Museumsgebäude mit einer Ausstellungsfläche von über 2.000 Quadratmetern präsentiert.

Museums For Future

Die Neue Galerie Graz unterstützt die Declaration of Museums For Future. Kunst in ihren unterschiedlichsten Ausdrucksformen bildet einen wesentlichen Anteil an der Bildung des kulturellen Bewusstseins unserer Gesellschaft. Sie reflektiert drängende Fragen der Gegenwart und entwickelt alternative Lösungsansätze für negativ empfundene Ist-Zustände. Sie ist ein Experimentierfeld für Lebensmodelle Einzelner oder ganzer Gruppen, ein Umschlagplatz für Utopien und Dystopien gleichermaßen.

In Ausstellungen wie SLUM (2006), Un/fair Trade (2007)The African Twintowers (2008), Landschaft (2015) oder den Architektur-Personalen Hans Hollein (2011) und Vjenceslav Richter (2018) hat die Neue Galerie Graz die komplexen Querverbindungen von Ökologie, Ökonomie und Politik behandelt und damit Beiträge zur Orientierung in einer schier unüberschaubaren Informationsflut der zeitgenössischen Medienwelt gegeben.

Im Verband des Universalmuseums Joanneum setzt die Neue Galerie Graz auch bewusstseinsbildende Maßnahmen für eine nachhaltige Museumsarbeit im Alltag.

Bildinformationen

Das Neue Galerie Graz wurde von ICOM Österreich und dem Museumsbund Österreich mit dem „Österreichischen Museumsgütesiegel“ ausgezeichnet.