22. März 2021, Monika Holzer-Kernbichler
22. März 2021, Monika Holzer-Kernbichler
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Ein Projekt der Kunstvermittlung der Neuen Galerie Graz
Mit unserer Podcast-Serie „Ladies First!“ rücken wir Künstlerinnen und ihre Werke aus der gleichnamigen Ausstellung in der Neuen Galerie Graz in den Mittelpunkt. Zu Beginn war dieses Projekt als Teamprojekt gedacht, doch durch Lockdowns und Einschränkungen blieb dieses Projekt ganz nah bei mir. Vielleicht konnte ich es auch nicht loslassen, weil es unglaublich bereichernd ist, sich auf unterschiedliche Künstlerinnen und ausgewählte Werke zu konzentrieren und sich darüber mit anderen, so kompetenten Frauen auszutauschen. Ich gestehe, es ist mein aktuelles Lieblingsprojekt in Zeiten von Distanz, Abstand und nicht vor Ort vermittelbaren Ausstellungen.
Eingeladen sind Frauen, die sich einerseits für Kunst interessieren und andererseits in Bereichen arbeiten, die den Themen Feminismus, weibliche Kunst und Kunstgeschichte, Frauenforschung und Biografien nahestehen. Und so kam es, dass nach dem ersten Gespräch mit Gudrun Danzer, das Wanda Deutsch führte, ich mit den Wissenschaftlerinnen Karin Scaria-Braunstein und Heidrun Zettelbauer fortsetzte. Bis Weihnachten konnte ich noch mit Edith Zitz, Pia Hierzegger und Jutta Steininger über ausgesuchte Bilder sprechen oder mit Anita Niegelhell und Jordan Troeller auf ausgewählte Fotografien in der Ausstellung blicken.
Seit Februar arbeite ich an der zweiten Staffel. Daniela Brasil, Petra Hammer-Maier, Maryam Mohammadi, Brigitte Puchleitner-Knödl und Anja Stejskal habe ich bisher im Tonstudio getroffen. Weitere Planungen laufen.
Spannend ist es, mit diesen unterschiedlichen Expertinnen historische und gegenwärtige Fragestellungen zu besprechen, die insbesondere Künstlerinnen vor 100 Jahren, aber auch Frauen von heute betreffen. Wir sprechen über verdrängte und vergessene Künstlerinnen, über ihre Werke und männlich geprägte gesellschaftliche Gegebenheiten bis in die Gegenwart. Erschreckend deutlich wird in manchen Gesprächen, wie bestimmte Diskussionen der Geschichte regelmäßig aufs Neue geführt werden.
Spannend ist der Blick der Außenstehenden auf jene Werke, die sie sich intuitiv ausgesucht haben. Was war der Grund dafür? Was sehen sie im Bild? Wie sehr ist die eigene Biografie plötzlich in der Bildbetrachtung präsent?
Jedes Gespräch ist anders, nie ist es wirklich geplant, einzig der Rahmen bleibt gleich. Die eingeladenen Frauen haben alle viel zu sagen. Durch die Auseinandersetzung mit einem Bild wird es für mich und die Zuhörenden möglich, zu beobachten, wie sehr sich die Konzentration auf ein Bild lohnt. Wie viel jede*r sehen kann, wenn sie*er sich darauf einlässt. Manchmal ist es berührend oder angenehm, manchmal ist das, was dabei herauskommt, vielleicht auch unbequem. In jedem Fall aber ist es bereichernd. Für Frauen und unbedingt auch für Männer.
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