Langspieß

Oberösterreich, 4. Viertel 16. Jahrhundert

Im Zeughaus lagern in zahlreichen Regalen Spieße aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Mit ihnen schützten gut geschulte Landsknechte die Büchsenschützen und Musketiere vor feindlichen Reiterattacken. Jedoch weisen die meisten Spieße nicht mehr ihre ursprüngliche Länge von bis zu 5 Metern auf, da sie mit dem Aufkommen der Bajonette ihre Bedeutung verloren haben. und bereits schon im späten 17. Jahrhundert um die Hälfte verkürzt wurden. Das richtige Hantieren mit den Langspießen war schwierig und kräfteraubend, dazu bedurfte es einer guten Ausbildung und einer langjährigen Übung.

Die Spieße wurden mehrheitlich von oberösterreichischen Klingenschmieden erzeugt und an mehreren Mautstellen vorbei auf Fuhrwerken nach Graz transportiert. Weil Spieße als kriegswichtige Sendung galten, forderten die Landstände beim Landesfürsten Passbriefe für die Lieferanten an und konnten so die üblicherweise zu entrichtenden Mautgebühren umgehen.