Arkebuse

Die Arkebuse ist eine etwa einen Meter lange Feuerwaffe, die aufgrund ihrer Länge und ihres leichten Gewichts von Reitern benutzt werden konnte. 

Eine Arkebuse ist ein handliches Vorderlader-Kurzgewehr, das sich Anfang des 16. Jahrhunderts aus der Hakenbüchse entwickelt hat. Durch ihre kompakte Bauweise und das geringere Gewicht war sie besonders für Reiter und leichte Infanterie geeignet, da sie schnell geführt und nachgeladen werden konnte.

Die Arkebuse war Teil der Ausrüstung der Arkebusierreiter, die neben zwei Sattelpistolen eingesetzt wurde.

Anfangs waren Arkebusen mit einem Luntenschloss versehen, später auch mit dem Radschloss. Dieser Zündmechanismus basiert auf einem federgetriebenen Metallrad, das beim Betätigen des Abzugsbügels in eine Drehung versetzt wird und an dem im Hahn eingespannten Schwefelkies (Pyrit) Funken schlägt. Dabei wird das Pulver in der Pfanne entzündet. Eine Stichflamme gelangt durch das sogenannte Zündloch in das Innere des Laufes. Diese setzt die Ladung in Brand. Der beim Verbrennen des Pulvers entstehende Gasdruck treibt die Kugel aus dem Lauf.

Muskete

Bei den Fußsoldaten löste die Muskete Ende des 16. Jahrhunderts die Arkebuse ab.

 

Luntenschlossmuskete, Steiermark, um 1620

Bildinformationen

Musketen sind schwere, lange Gewehre, die auf einer Stützgabel, der Musketengabel, aufgelegt werden mussten. Die für jeweils einen Schuss erforderliche Menge an Pulver befand sich in Pulverfläschchen aus Holz mit Lederüberzug, von denen 10–12 Stück an einem Lederriemen, dem Bandelier, hingen. Durch ihre Länge hatten Musketen im Gegensatz zu Arkebusen eine gesteigerte Reichweite und Durchschlagskraft und wurden somit zur Hauptwaffe der Infanterie.

Im 17. Jahrhundert entstanden systematische Exerzierordnungen, die den genauen Ablauf der Handhabung der Musketen beschrieben, damit sich die Soldaten beim Laden und Schießen nicht gegenseitig behinderten. Zudem wurde mit der Einführung des Exerzierens das Laden und Schießen in ständigen Wiederholungen geübt, sodass die Soldaten entsprechende Befehle synchron ausführen konnten, um die Wirksamkeit der Waffen zu erhöhen. Ein bekanntes Exerzierreglement erschien 1607 in den Niederlanden; der Kupferstecher Jacob de Gheyn II. versah jeden Befehl zur Handhabung des Gewehres und der Bewegung des Soldaten mit grafischen Darstellungen.