Die erste Kirche wird gebaut
Stainz untersteht im Mittelalter dem reichen und mächtigen Geschlecht der Wildonier. Ihre höchste Blüte erreichen sie unter Leutold I., der 1229 mit dem Bau einer Kirche am Stainzer Schlossberg das Augustiner Chorherrenstift gründet.
Stainz kommt unter die Herrschaft der Chorherren
Der Markt Stainz wird dem Amtsbereich des Augustiner Chorherrenstiftes unterstellt, das nun die Gerichtsbarkeit ausübt. Die Chorherren lassen den neuen Marktplatz am rechten Ufer des Stainzbaches errichten.
Die Stainzer müssen von 1249 bis 1596 Naturalabgaben und Arbeitsdienste leisten. Sie müssen den Zehent an die Chorherren abliefern: Der Begriff bezieht sich auf den zehnten Teil der Ernte. In der Regel setzen jedoch die Herrschenden, in diesem Fall die Kirche, die tatsächliche Höhe fest. Darüber hinaus sind die Untertanen zur Robot verpflichtet, das heißt, sie müssen ohne Lohn auf den Feldern und Besitzungen ihrer Herren arbeiten. Das Chorherrenstift bietet aber auch Vorteile und Schutz, es hilft den Untertanen bei Missernten oder Katastrophen. Dennoch fordern die stolzen Stainzer immer wieder ein Stück Selbstverwaltung ein: Sie wollen selbst Gericht halten.