Viehzucht
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Neben dem Ackerbau war die Viehzucht die zweite tragende Säule der Landwirtschaft. Unter „Viehzucht“ versteht man die Auswahl von Tieren zur Fortpflanzung mit dem Ziel, günstige Eigenschaften an die Nachkommen weiterzugeben, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern und damit die Ernährung des Menschen zu sichern. Klima und Lage waren in der Vergangenheit ausschlaggebend dafür, dass die Viehzucht vor allem in den ackerbauarmen Gebirgsgegenden vorherrschte, wo sich auch die nur im Sommer bewirtschafteten Almen befinden.
Die Entwicklung der Rinderrassen kann erst in den letzten Jahrhunderten verfolgt werden, die zahlenmäßige Entwicklung überhaupt erst seit den Viehzählungen ab dem 19. Jahrhundert.
Im Rahmen der von Erzherzog Johann gegründeten Landwirtschaftsgesellschaft wurde bei der Förderung der Viehzucht besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Rinderrassen in der Steiermark zu verbessern und den Rinderbestand anzuheben. Erzherzog Johann holte bereits für seine Wirtschaft in Thernberg im persönlichen Kontakt mit den Bauern Erfahrungen ein und gab gewonnene Erkenntnisse wiederum an aufgeschlossene Bauern weiter. So schenkte er einem Bauern in Großsölk 1808 neun Stück „Rinder vom Tiroler Schlag“ und gab ihm dadurch die Möglichkeit, die Rinderrasse durch Zuchtversuche zu verbessern, um mehr Ertrag aus der Viehzucht zu gewinnen.
Bis ins 19. Jahrhundert werden in jeder Region typische Landschläge oder Landrassen zur Milch- und Fleischgewinnung gehalten, Rinder wurden auch als Zugtiere eingesetzt. Angetrieben von der rasant steigenden Bevölkerungszahl und der Angst vor Hungersnöten wurde die Viehzucht bis ins 20. Jahrhundert immer spezialisierter. Durch Einkreuzung verschiedener Rassen wurden Landschläge verändert. Reine Fleisch- oder Milchrassen wurden entwickelt, die Leistung des einzelnen Nutztieres um ein vielfaches erhöht. Heute beschränkt sich die Kreuzung auf wenige, hochgezüchtete Rassen.
Sammlungsobjekte
Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Schlossplatz 1
8510 Stainz, Österreich
T +43-3463/2772-16
info-stainz@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
April bis November Di-So, Feiertag 10-17 Uhr
Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.
Führungen: So 15-16:30 durch eine Ausstellung (Jagdmuseum oder Landwirtschaftsmuseum) und nach Voranmeldung.