Forstwirtschaft

Die Steiermark wird zu Recht als „grüne Mark“ bezeichnet: Mehr als 61 % der Fläche ist von Wald bedeckt, das ergibt eine Forstfläche von 847.414 Hektar. Die Steiermark hat somit den größten Waldanteil unter den österreichischen Bundesländern. Mittlerweile befindet sich ein Großteil der steirischen Waldfläche in Privatbesitz. Diese wird von Forstwirtinnen und Forstwirten genutzt und gepflegt, indem sie daraus Holz gewinnen und zugleich den Wirtschafts-, Natur- und Lebensraum Wald für die Zukunft erhalten.


Grundsätzlich erfüllt der Wald vier verschiedene Funktionen: Die Nutzwirkung steht für die wirtschaftlich nachhaltige Hervorbringung des Rohstoffes Holz, die Schutzwirkung beinhaltet den Schutz vor Lawinen und Muren, seine Wohlfahrtswirkung erfüllt der Wald als Sauerstoffproduzent und die Erholungswirkung des Waldes besteht in seiner Funktion als Ort für Freizeit und Erholung.

 

Auch in der Forstwirtschaft wird heute immer öfter auf hochmechanisierte Verfahren zugegriffen. Sogar für Besitzer/innen kleinerer Wälder zählen Traktor, Seilwinde und Krananhänger zur technischen Grundausstattung bei der Holzernte. 20 % des gesamten Holzeinschlags werden heute von Holzerntemaschinen (Harvestern) gefällt, entastet, abgelängt und mit dem Sortimentschlepper (Forwarder) oder Krananhänger aus dem Wald transportiert.

 

Bis zum Beginn der Industrialisierung benutzte man nur die Axt zum Fällen und Ablängen der Bäume. Die Handsäge setzte sich im Wald erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schrittweise beim Fällen und Querschneiden durch, wobei das Schlägern von Holz bis in die 1950er-Jahre in erster Linie in Handarbeit mit Zugsäge und Axt erfolgte. Dabei diente ein Keil zum Anheben des Baumes, um zu verhindern, dass sich der Stamm wieder neigt und somit die Säge einklemmt. Weiters benötigte man den Keil, um dem Baum eine bestimmte Fallrichtung vorzugeben. Mit der Messzange bestimmte man den Durchmesser des Holzes.

 

Die erste Benzinmotorsäge wurde 1927 hergestellt. Diese wog noch 58 Kilogramm und ruhte während des Sägens auf drei verstellbaren Füßen. In den 1930er-Jahren waren bereits verschiedene Motorsägenfabrikate am Markt, es handelte sich aber noch um Zweimannmotorsägen, die nur dazu benutzt werden konnten, die Stämme bereits gefällter Bäume in bestimmte, für die Holzverarbeitung nutzbare Längen zu schneiden. Die ersten Einmannsägen wurden in den 1950er-Jahren gebaut, diese hatten aber teilweise noch schwenkbare Vergaser. Erst als man durch Erkenntnisse aus der Flugzeugindustrie in der Lage war, auch umlegbare Membranvergaser zu bauen, war es möglich, damit waagrechte Schnitte auszuführen, also Bäume zu fällen.


Als Aufforstung bezeichnet man das Setzen von Jungbäumen oder die Aussaat von Samen mit dem Ziel der Bewaldung. Dieser Vorgang ist in der Forstwirtschaft von großer Bedeutung. Heute werden vor allem die Naturverjüngung und eine naturnahe Forstwirtschaft gefördert, während auf Kahlschläge, die später mit Kulturpflanzen wieder aufgeforstet werden, weitgehend verzichtet wird.

Unter Naturverjüngung versteht man in der Forstwirtschaft einen durch angeflogene Samen entstehenden, natürlich nachwachsender Waldbestand – im Gegensatz zur forstlichen Kultur, die ein durch Saat oder Pflanzung angelegter Baumbestand ist. Ein Vorteil der Naturverjüngung ist die optimale Anpassung an den vorhandenen Standort sowie die Durchmischung mit unterschiedlichen Baumarten. 

Sammlungsobjekte

Objektbezeichnung

Datierung: 19. Jahrhundert

Material: XXX

Text

Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz

Schlossplatz 1
8510 Stainz, Österreich
T +43-3463/2772-16
info-stainz@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


April bis November Di-So, Feiertag 10-17 Uhr
 

Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.
Führungen: So 15-16:30 durch eine Ausstellung (Jagdmuseum oder Landwirtschaftsmuseum) und nach Voranmeldung.