Esswerkzeug aus Steinbockhorn
Datierung: 18. Jahrhundert
Material: Steinbockhorn
Eigentum: Kulturhistorische Sammlung
Registriernummer: 0174_99
Der Steinbock galt seit jeher als lebende Apotheke und man verwendete nicht nur das Fleisch. Das Herzkreuz, ein Symbol für Kraft und Mut, das Blut als Mittel gegen Blasensteine, das Horn, das sich durch seine Mächtigkeit auszeichnete, wurde gerne zerrieben und als Gegenmittel bei Vergiftungen in den sogenannten „Steinbockapotheken“ angeboten.
Datierung: 18. Jahrhundert
Material: Steinbockhorn
Eigentum: Kulturhistorische Sammlung
Registriernummer: 0173_99
Die Wertschätzung des Steinbockes zeigt sich nicht nur in der volksmedizinischen Verwendung, sondern spiegelt sich vor allem in hochwertigen Kunstgegenständen wider. Im Jagdmuseum Schloss Stainz finden wir neben Trinkhörnern aus den Sicheln des Steinbockes und geschnitzten Hornbechern auch ein Essbesteck aus drei Teilen, das in seiner Fertigung einzigartig ist. Dieses Essbesteck, bestehend aus Messer, Gabel und einem Löffel aus Steinbockhorn, hat seinen Ursprung in der Steiermark und stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Datierung: 18. Jahrhundert
Material: Steinbockhorn
Eigentum: Kulturhistorische Sammlung
Registriernummer: 0176_99
Der Löffel besteht aus einem Stück Horn mit einem flach geschnitzten Stiel, mit beidseitigen Bandornamenten und Blattkelchen auf quer schraffiertem Grunde geziert, an dessen Knauf sich ein stehender Steinbock befindet. Das Messer und die zweizinkige Gabel mit einer Messingmanschette weisen auf der eisernen Ausfertigung jeweils einen Griff aus geschnitztem Steinbockhorn auf, an der Breitseite findet man zwei entgegenstehende Blätter und als Abschluss hat der Künstler sich der Mühe unterworfen, eine kleine „Büste“ eines Steinbockes samt Vorderläufen zu entwerfen und auszuführen.
Die Bearbeitung dieser „Hornteile“ erfolgte entweder durch Schnitzen oder Schneiden einzelner Stücke der „Sicheln“, andererseits durch Einlegen in heißes Öl und anschließendes Pressen in Metallstempeln, beides äußerst aufwendige Verfahren.
Text: Mag. Karlheinz Wirnsberger
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Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Schlossplatz 1
8510 Stainz, Österreich
T +43-3463/2772-16
info-stainz@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
April bis November Di-So, Feiertag 10-17 Uhr
Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.
Führungen: So 15-16:30 durch eine Ausstellung (Jagdmuseum oder Landwirtschaftsmuseum) und nach Voranmeldung.