Studium in Florenz und München, ebenda Promotion mit einer Arbeit zu paratextuellen Strukturen in der Kunst des Cinquecento. Gegenwärtig laufendes Habilitationsverfahren an der Universität Basel.
Bildinformationen
Datum
19.09.2025
Uhrzeit
18:00 - 20:00
Ort
Alte Galerie
Treffpunkt
Schloss Eggenberg, Shop
Mit
Fabian Jonietz
Kosten
kostenlos
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Der Ausdruck des Fragments ist im musealen Kontext vornehmlich mit antiken Skulpturen verbunden. Dennoch sind auch viele Gemälde auf Holz und Leinwand, die heute in Sammlungen wie der Alten Galerie in Graz aufbewahrt und den Besucher*innen präsentiert werden, faktisch nur Einzelpartien, die zu einem früheren Zeitpunkt aus dem ursprünglichen Kunstwerk materiell herausgelöst worden sind. Insbesondere die Galerierahmung solcher Bilder verschleiert uns oft ihren fragmentarischen Charakter. Aus welchen Gründen jedoch überhaupt Gemälde zerteilt, im Format angepasst oder sogar aus verschiedenen Werken neu zusammengefügt wurden, ist Thema des Vortrags. Dabei wird es einerseits um die Frage der veränderten Wahrnehmung eines Gemäldefragments gegenüber jenen Kompositionen gehen, die mit der Intention des Malers übereinstimmen. Andererseits soll der Eigenanteil des historischen Rezipienten an der formalen Erscheinung seiner Sammlungsstücke unterstrichen werden: In starkem Kontrast zum modernen Verständnis von Kunst und Werkautonomie ist die aktive Mitgestaltung durch den Eigentümer als genuines Merkmal des frühneuzeitlichen Umgangs mit Kunstobjekten zu verstehen.
Der Vortragende: Dr. Fabian Jonietz
Studium in Florenz und München, ebenda Promotion mit einer Arbeit zu paratextuellen Strukturen in der Kunst des Cinquecento. Gegenwärtig laufendes Habilitationsverfahren an der Universität Basel.
Dr. Fabian Jonietz leitet das Forschungsprojekt "Tier-Memoria in der Vormoderne" am Zentralinstitut in München. Er ist zudem assoziierter Wissenschaftler am Kunsthistorischen Institut in Florenz (Max-Planck-Institut) und gegenwärtig Habilitand an der Universität Basel. Weitere wissenschaftliche Stationen waren das Collegium Carolinum, das Forschungszentrum Gotha sowie die Italian Academy for Advanced Studies in America, Columbia University in New York. Aus seinen Forschungen gingen u.a. Publikationen zu Giotto, Lorenzo Ghiberti und Giorgio Vasari, zum Konzept der Aemulatio und zur Anzüglichkeit von Körperdarstellungen hervor.