Promotion an der Universität Trient mit einer Dissertation über den deutschen Bildhauer Hans Reichle.
Bildinformationen
Datum
18.06.2025
Uhrzeit
18:00 - 20:00
Ort
Alte Galerie
Treffpunkt
Schloss Eggenberg, Shop
Mit
Francesca Padovani
Kosten
kostenlos
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Bereits in der Antike wurden Bronzestatuetten gefertigt, doch die Wiedergeburt dieser Kunstform zusammen mit der Wiederentdeckung der Guss-Technik zählt zu den größten Errungenschaften der italienischen Renaissance. Während antike Bronzetti als Andachtsobjekte dienten, waren Renaissance-Bronzetti für den privaten ästhetischen Genuss, zum Halten in der Hand und zur genauen Betrachtung bestimmt. Dieses Genre blühte besonders in Florenz und Norditalien auf, wo wohlhabende und humanistisch gebildete Mäzene solche Kunstwerke sammelten.
Im späten Cinquecento erreichte die Produktion ihren Höhepunkt, insbesondere mit dem Manierismus, der die Mehransichtigkeit von Skulpturen betonte. Bronze erwies sich als ideales Material für komplexe und detailreiche Kompositionen. Bildhauer konzentrierten sich auf die kreative Modellierung in Ton oder Wachs, während das Gießen und Ziselieren spezialisierten Handwerkern überlassen wurde.
Unter dem Patronat der Medici förderte Giambologna die Produktion dieser Werke, die als wertvolle diplomatische Geschenke an europäische Fürsten in Madrid, Wien, Prag, Dresden, Paris und London gingen. Ausgehend von der Präsentation einer seiner berühmtesten Bronzestatuetten, Mars, wird dieser Vortrag die Gusstechnik im Verhältnis zu Giambolognas künstlerischer Erfindung und seiner Rolle im Entstehungsprozess untersuchen. Darüber hinaus wird er verschiedene damit verbundene Aspekte beleuchten, darunter die Beiträge seiner Assistenten und mitwirkender Goldschmiede sowie die Vorlieben der Sammler.
Die Vortragende: Francesca Padovani
Promotion an der Universität Trient mit einer Dissertation über den deutschen Bildhauer Hans Reichle.
Ihr Forschungsinteresse gilt vor allem der Skulptur der Renaissance und des Barock in Italien und Süddeutschland. Im Jahr 2021 promovierte sie an der Universität Trient mit einer Dissertation über den deutschen Bildhauer Hans Reichle (Schongau ca. 1570-Bolzano/Bozen 1642), einem Schüler von Giambologna. Im Rahmen ihrer akademischen Ausbildung absolvierte sie Studien- und Forschungsaufenthalte im Ausland, an der Universität Erlangen-Nürnberg (2017) und am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München (2019). In den letzten Jahren hat sie an zahlreichen internationalen Konferenzen teilgenommen und Vorträge gehalten. Sie hat die Ergebnisse ihrer Forschung in mehreren akademischen Zeitschriften sowie in Ausstellungs- und Sammlungskatalogen veröffentlicht. 2023-2024 ist sie Graduate Intern am J. Paul Getty Museum in Los Angeles (CA) gewesen.