Ewigkeit und Abbild

Kunst des Mittelalters

Romanik und Gotik

Im Mittelalter dient die Kunst vor allem der Verherrlichung Gottes und der Vorstellung einer besseren Welt im Jenseits. Zahllose Tafelbilder, Statuen und Glasgemälde beschwören eine strahlende jenseitige Welt ohne Angst und Not.

Kunst dient auch dem persönlichen Seelenheil. Mit großzügigen Stiftungen will sich der Auftraggeber seinen Platz im Himmel sichern, dem Stifter gilt daher aller Nachruhm. Der Künstler ist zumeist nur anonymer Handwerker.

Ordnung ist ein zentraler Begriff im Denken des Mittelalters. Die strenge soziale Ordnung auf Erden soll Abbild einer idealen himmlischen Ordnung sein. Jedem Stand wird darin seine Aufgabe zugewiesen:


tu rege – du herrsche - gilt dem Fürsten,
tu ora – du bete - dem Kleriker,
tu labora – du arbeite - dem gemeinen Mann.

Auch die Kunst unterliegt festen Regeln, künstlerische Phantasie im modernen Sinn ist nicht bekannt. Die Themen sind durch Bibel und Heiligenlegenden vorgegeben.

Bildinformationen

Themenräume
Sakristeitür
Das Bild des hl. Bischofs Nikolaus auf der Sakristeitür der Dominikanerkirche in Friesach zeigt die Allgegenwart der Heiligen in der mittelalterlichen Kunst.
Maria - Helferin der Christen und Königin des Himmels
Als Mutter Jesu ist Maria die bedeutendste Heilige. Schon die frühe Kirche verehrt sie als Gottesgebärerin und Wegbereiterin Christi.
Himmelslicht - Glasgemälde
Schon die antike Philosophie sieht im Licht eine göttliche Kraft. Diese Vorstellung lebt in der mittelalterlichen Theologie weiter und findet in der Glasmalerei ihren höchsten künstlerischen Ausdruck.
Das göttliche Kind - Erscheinung des Herrn
Bereits die frühe Kirche verkündet die doppelte Natur des Heilands: Christus ist Gott und Mensch zugleich. Die Kindheitsgeschichte offenbart seine menschliche Seite.
Der Gottesknecht
Leidensweg - Tod am Kreuz - Beweinung. Auf die behütete Kindheit folgt der qualvolle Kreuzweg und Tod Jesu. Die Kunst erfasst dies mit schonungslosem Realismus.
Nachfolge Christi - die Heiligen
Das Wirken der Apostel und Heiligen steht gemäß den Worten des Evangelisten Matthäus in der direkten Nachfolge Christi. In dieser Tradition sieht sich auch die Kirche.