Willkommen auf der Presseseite des Münzkabinetts!

Hier finden Sie Informationen und Pressefotos zu den aktuellen Ausstellungen und zum Haus

Mit den Highlights aus der zweitgrößten öffentlichen Münzensammlung Österreichs lädt das Münzkabinett zu einer einprägsamen Entdeckungsreise durch die Jahrtausende ein. Spannende Münzgeschichten und eine beeindruckende Tour quer durch das steirische Münzwesen erlebt man im Münzkabinett von Schloss Eggenberg. Vom Panthertaler der Münzstätte Graz bis zum Schinderling, vom Münzmedaillon aus Flavia Solva bis zum Renaissance-Kleinod Erzherzog Karls II. von Innerösterreich: Das Münzkabinett am Universalmuseum Joanneum hat einprägsame Geschichten über die Macht und Ohnmacht des Geldes zu erzählen und lässt sich dabei von seinem Standort Schloss Eggenberg inspirieren.

 

Ansicht Dauerausstellung Münzkabinett Schloss Eggenberg

Bildinformationen

Presseaussendungen

Die neue Ausstellung im Münzkabinett zeigt Münzen des antiken Griechenlands

Mehr anzeigen

Das Münzkabinett in Schloss Eggenberg

Das Münzkabinett befindet sich in den Räumlichkeiten von Schloss Eggenberg. Unter den Links finden Sie Standortfotos des Schlosses und Ausstellungsansichten der laufenden Dauerausstellung im Münzkabinett. 

Bildinformationen

Über das Münzkabinett

Die Anfänge der Münzensammlung des Universalmuseums Joanneum gehen auf Erzherzog Johann zurück, der in den Gründungsstatuten des Joanneums im Jahr 1811 festhielt, dass „inländische Münzen von allen Metallgattungen zusammengereihet“ werden sollen. Heute auf rund 70.000 Objekte angewachsen, zählt das joanneische Münzkabinett zu den größten öffentlichen Münzensammlungen Österreichs und beherbergt als Besonderheiten Prunkstücke der Prägestätte Graz und Schatzfunde sowie Einzelfunde aus der ganzen Steiermark. Das seit 1982 im Erdgeschoss von Schloss Eggenberg untergebrachte Münzkabinett wurde im März 2006 geschlossen, weil es nicht mehr den modernen museologischen Anforderungen entsprochen hat.

Das 2007 wiedereröffnete Münzkabinett spiegelt die Stärken der joanneischen Münzensammlung wider und lässt sich vom Präsentationsort inspirieren, der im Kernbereich von Schloss Eggenberg liegt. Die Bühne bilden zwei Räume, die sich im ältesten Teil der Schlossanlage befinden, dem in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichteten und in einer lateinischen Quelle als Castrum Eckenperg bezeichneten Vorgängerbau der fürstlichen Residenz.

Ausstellungsraum „Balthasar Eggenberger“

Der Ausstellungsraum „Balthasar Eggenberger“ – benannt nach seinem Erbauer, dem reichsten Grazer Bürger des ausgehenden Mittelalters – gibt Einblick in das Leben dieses Finanztycoons, der den Grundstein zum steilen Aufstieg des Hauses Eggenberg legte. In den 1450er-Jahren war Balthasar zum Geldgeber Kaiser Friedrichs III. und zum Münzmeister der Prägestätte Graz geworden. Sein Zeitgenosse Jakob von Unrest berichtet über diese Jahre in seiner Österreichischen Chronik: „Der Kaiser erlaubte, dass schlechte Münzen gemacht werden, diese Münzen wurden Schinderlinge genannt. Wer viele alte Kupferkessel hatte, der prägte umso besser. Er erlaubte solche Münzen zu prägen ... einem Bürger von Graz namens Eggenberg. Dieser hatte die Münze des Kaisers in Pacht. Da wurden die Münzherren, Münzmeister und Münzer zu großen Herren.“ Der Autor beschreibt damit die sogenannte Schinderlingsperiode, als minderwertige Pfennigmünzen aus Kupfer im Umlauf waren und eine spektakuläre Geldkrise auslösten, die die Menschen und Wirtschaft in den österreichischen Ländern maßgeblich schädigte.

Ausstellungsraum „Hans Ulrich von Eggenberg“

Hans Ulrich von Eggenberg, der Urenkel Balthasars und erster Minister Kaiser Ferdinands II., war derjenige Eggenberger, unter dem ab 1625 mit dem Bau der fürstlichen Residenz begonnen wurde. Dieser außergewöhnliche und hochgebildete Mann, dem in wenigen Jahrzehnten der Aufstieg zu einem der einflussreichsten Fürsten des Heiligen Römischen Reiches gelang, bestimmt die Atmosphäre des zweiten Raums. Die Münzen dieses Ausstellungsraumes geben einen Überblick über das steirische Münzwesen und den Münzumlauf der Steiermark von der Antike bis in das ausgehende 18. Jahrhundert. Eindrucksvolle Schatzfunde und ausgewählte Einzelstücke illustrieren die Zugehörigkeit der Steiermark zu überregionalen Geldsystemen seit der Zeit der Kelten. Ausgesuchte Stücke der Münzstätte Graz zeigen außerdem die Leistungen dieser Prägestätte, in der von etwa 1215 bis zu ihrer Schließung unter Maria Theresia im Jahr 1772 Münzen geprägt wurden.

Münzen als besondere Raritäten

Den Abschluss des Münzkabinetts bilden die Münzen und Medaillen der Familie Eggenberg. Hans Ulrich von Eggenberg hatte im Jahr 1625 vom Kaiser als Zeichen besonderer Bevorzugung die Gnade und Freiheit erhalten, „dass er und seine Nachkommen des Namens und Hauses der Fürsten zu Eggenberg allerlei goldene und silberne Münzsorten, gross und klein nach Zulass der kaiserlichen Münzordnung mit Umschriften, Bildnissen, Wappen und Gepräge auf beiden Seiten münzen und schlagen lassen sollen und mögen“. Anders als seinem Urgroßvater Balthasar war es Hans Ulrich und seinen Nachkommen erlaubt, auf seinen Münzen das eigene Bildnis und den eigenen Namen zu setzen. Heute gelten die Münzen der Eggenberger unter Sammler*innen als besonders begehrenswerte Raritäten.