Kurs "Umgang mit Materialien": Modul 1

Basiseinführung: Anorganische und organische Materialien; Materialschwerpunkt: Stein, Keramik, Glas

06.11.2026

Bildinformationen

Datum

06.11.2026

Uhrzeit

09:00 - 16:00

Veranstaltet von

Museumsforum Steiermark

Treffpunkt

Kurt Jungwirth Auditorium, 8010 Graz

Kosten

Kostenfrei

Anmeldung

E-Mail: info@museumsforum-steiermark.at
Anderes: max. 18 Teilnehmende

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Über die
Veranstaltung

Der Kurs "Umgang mit Materialien" konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen im Museum im Umgang mit Metall, Keramik, Stein, Glas, Holz, Textilien, Kunststoffe, Papier und Fotografie. Für Museumsmitarbeiter*innen sowie Studierende ist dieser Kurs eine Fortbildung, die vermittelt, wie Klima, Licht und Schädlingsbefall Materialien beeinflussen können. Der Fokus des Kurses richtet sich auf den optimalen Erhalt des Kulturgutes und die Präventive Konservierung. Diese umfasst alle vorbeugenden Maßnahmen, die Schäden an Objekten verhindern, bevor sie entstehen. Ziel der Präventiven Konservierung ist es, Risiken für Kunst- und Kulturgüter zu minimieren und Alterungsprozesse der Materialien durch fachgerechtes Einstellen der Umgebungsbedingen zu verlangsamen.

 

Der Kurs "Umgang mit Materialien" vermittelt Wissen zur Präventiven Konservierung, nicht zur praktischen Restaurierung.

 

Was Sie in diesen vier Modulen lernen:

  • Schäden und Schädlingsbefall verhindern
  • Optimierung der Aufbewahrung, Nutzung, Klima- und Lichtbedingungen, Lagerung, Transport, Dokumentation, Sicherheitsmaßnahmen
  • Materialverständnis in Bezug auf Alterungsprozesse
  • Erkennen von Schäden
  • Wissen, wann professionelle Hilfe von Restaurator*innen notwendig ist

 

 

Über das Modul 1: 

 

Woran ist zu denken bei Museumsobjekten aus Mineralien, Metallen, Stein, Keramik oder Glas? Reagiert das Material auf Feuchte mit Schimmel? Im ersten Modul wird das Basiswissen zur Unterscheidung von anorganischen und organischen Materialien erarbeitet und es wird besprochen, welche unterschiedliche Schadensfaktoren bei den jeweiligen Materialien auftreten können. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die anorganischen Materialien Stein, Keramik und Glas gelegt.

 

 

 

In Museen reagieren Materialien sehr unterschiedlich auf ihre Umgebung und benötigen deshalb gezielten Schutz. Organische Materialien wie Holz, Textilien, Papier oder Fotografien sind besonders empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Licht und Schädlingen. Zu viel Feuchtigkeit kann bei bestimmten Materialien Schimmelbildung, Verformungen oder Rissbildung verursachen, während UV-Strahlung zu Vergilbung, Ausbleichen und Faserabbau führt. Zudem sind organische Materialien ein Nährboden für Motten, Käfer und Mikroorganismen, weshalb eine sorgfältige Schädlingsprävention essenziell ist.

 

 

 

Anorganische Materialien wie Metall, Keramik, Glas oder Stein sind grundsätzlich stabiler, reagieren jedoch empfindlich auf andere Faktoren. Metallobjekte können korrodieren, Keramik, Glas und Stein sind anfällig für Brüche oder Abplatzungen bei mechanischer Belastung. Chemische Reaktionen durch Salze oder saure Umgebungen können sowohl Metalle als auch mineralische Materialien angreifen. Auch schnelle Temperaturwechsel setzen empfindlichen Objekten zu und können Spannungsrisse oder Verformungen hervorrufen. Um Schäden zu vermeiden, ist es daher entscheidend, Materialien gezielt zu schützen.

 

 

 

Was macht anorganische Materialien aus? Im zweiten Teil des Kurstages wird der Fokus auf anorganische Materialien wie Stein, Keramik und Glas gerichtet. Stein und Keramik gelten als robuste und langlebige Materialien, doch sie reagieren empfindlich auf bestimmte Umweltbedingungen und Belastungen. Viele Schäden entwickeln sich langsam und werden erst spät sichtbar – deshalb ist vorbeugende Konservierung besonders wichtig.

 

 

 

Über die Referentin:

 

Lisa Witschnig absolvierte nach der Meisterklasse Malerei an der HTL Ortweinschule das Studium der Konservierung und Restaurierung von Gemälden und polychromen Skulpturen an der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie Kunstgeschichte in Graz. Nach der Mitarbeit an Rembrandts Meisterwerk Die Nachtwache im Zuge des international renommierten Restaurierungsprojekts "Operation Night Watch" ist sie wieder als selbstständige Restauratorin in Österreich und den Niederlanden tätig. Sie arbeitete 2023 als Gemälderestauratorin in Schloss Eggenberg und ist seit Februar 2024 als Beraterin für Präventive Konservierung und Sammlungspflege im Museumsforum Steiermark tätig.