Isis und Osiris

Die Erzählungen über Isis und Osiris

 

Osiris war der im Alten Ägypten sehr verehrte Totengott. Er war der Bruder von Seth sowie der Göttinnen Nephthys und Isis, die auch seine Frau war. Verstorbene mussten im Gerichtssaal vor ihm erscheinen und alle 42 Göttinnen und Götter stellten eine Frage, welche die Toten wahrheitsgemäß mit „Nein“ beantworten mussten. Nur so konnten sie auf ein Leben in der Nachwelt hoffen. Um jedoch völlig in die Nachwelt eingehen zu können, mussten ihre Körper zuvor mumifiziert werden. Dieses Jenseits der Ägypter lag weit im Westen – dort, wo die Sonne untergeht. Daher trug Osiris auch den Beinamen „Herr des Abendlandes“.


Osiris war sehr beliebt sowie geschickt und erbte daher von seinem Vater Geb die Länder Ober- und Unterägypten, während sein Bruder Seth die Herrschaft über das Wüstenland erhielt. Seth war damit sehr unzufrieden und beneidete Osiris so sehr, dass er ihn tötete, zerstückelte und über ganz Ägypten verteilte. Isis war verzweifelt und begab sich auf die Suche nach den Körperteilen, die sie nach langen Irrwegen und Abenteuern schließlich fand und wieder zusammensetzte.


Anubis – der schakalköpfige Gott der Mumifizierung, der die Seelen zur Nachwelt geleitete – half Isis und balsamierte den Leichnam des Osiris ein. Inzwischen hatte sich Seth selbst zum König ernannt und trachtete dem Sohn von Isis und Osiris, dem falkengestaltigen Horus, nach dem Leben. Isis musste mit ihm fliehen und ihn vor Seth verstecken, bis er erwachsen war.


Als Horus ein junger Mann war, kam es zu zahlreichen grausamen Kämpfen, die jedoch keine Entscheidung brachten. So wurde ein göttliches Gericht unter dem Vorsitz des Schöpfer- und Sonnengottes Re einberufen. Als auch dieses keine Klärung herbeiführen konnte, schaltete sich Osiris ein. Er drohte damit, seine grausamen hundeköpfigen Boten loszulassen, die sich weder vor Menschen noch Göttern fürchteten, wenn das Gericht sich nicht bald für seinen Sohn Horus entscheiden würde. Dies bewirkte, dass Horus endlich zum rechtmäßigen König erklärt wurde. Auch bestätigte das göttliche Gericht Osiris als Totengott und verbannte Seth in die Wüste, den Ort des Bösen, und machte ihn zum Gott der Stürme. Ab diesem Zeitpunkt war der regierende Pharao auch die Verkörperung des „lebenden Gottes Horus“ auf Erden, der nach dem Tod selbst in die Reihen der Götter aufstieg.

Der Mythos Isis und Osiris in der Forschung

 

Viele Götter wie Horus, der als Falkengott auch der Herr der Lüfte war, erscheinen als Mischwesen zwischen Mensch und Tier. Der Sonnen- und Schöpfergott Re war der mächtigste Gott und wurde mit einer Sonne über dem Kopf dargestellt. Die Sonne bedeutet Licht und Wärme und schafft somit die Grundvoraussetzung für das Leben – für die Schöpfung.
Die zweitmächtigste Gottheit ist Isis. Von den einfachen Ägyptern wurde sie eigentlich als die wichtigste Gottheit gesehen und verehrt, denn sie war die sogenannte „Große Mutter“, die ewig liebende Gemahlin, die Himmelskönigin und Beschützerin der Familie. Meist wird sie sitzend dargestellt – bekrönt mit der Sonnenscheibe und die Mondsichel zu Füßen, säugt sie ihren kleinen Sohn Horus.

Ägyptische Uschebtis


Im Archäologiemuseum erinnern die zahlreichen "Uschebtis" an das Totenreich und Osiris. Diese sogenannten  „Antworter“, wurden den Toten mit ins Grab gegeben.  mehr...

Archäologiemuseum, Schloss Eggenberg

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Öffnungszeiten


1. November bis 17. Dezember nur mit Führung nach Voranmeldung
April bis Oktober Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr 

Zusätzliche Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.