Amor aus Bernstein

Foto: UMJ/ N. Lackner

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Gemäß dem Aufruf Erzherzog Johanns zur Einsendung von Objekten von historischem Wert an das Joanneum im Jahr 1811 gelangten bald auch Funde vom ager Poetoviensis nach Graz.
Ab dem Jahr 1889 unternahm der Grazer Gymnasialprofessor Franz Ferk jährlich in den Ferien größere Ausgrabungen in Hajdina (Slowenien), wo sich der westliche Friedhof der Colonia Ulpia Traiana Poetovio befand. In den folgenden Jahren wurden von der k. k. Zentralkommission und dem Joanneum insgesamt mehr als 2.000 römische Gräber freigelegt. Nach seiner Gründung im Jahr 1893 erhielt das Pokrajinski muzej Ptuj jährlich wenige, ausgewählte Funde, ab 1896 lagen die Ausgrabungsrechte bei diesem Museum, sodass die Funde in Ptuj verbleiben konnten.

Bernstein gelangte über eine seit der Vorzeit benutzten Handelsroute vom Baltikum bis an die Adria. Für die römische Kaiserzeit ist der Verlauf der sogenannten Bernsteinstraße, an welcher Poetovio lag, zwischen Carnuntum und Aquileia weitgehend bekannt. Bernstein, dessen Wert jenem von Edelsteinen ebenbürtig war, war vor allem im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. ein begehrtes Handelsgut.

Die Werkstätten, die diese Objekte herstellten, dürften sich in Aquileia befunden haben. Neben den Anhängern stellen die Fingerringe eine Besonderheit dar: Aus einem Stück Bernstein geschnitzt, treten sie sowohl in unverzierter Form als auch mit in Relief wiedergegebener Darstellung – etwa einer weiblichen Büste oder einem schlafenden Amor – auf.
Bernsteinfunde kommen häufig in Frauen- und Kindergräbern vor, in Poetovio wurde jedoch auch ein Grab freigelegt, das neben Bernstein auch ein Schwert enthielt und somit als Männergrab anzusprechen sein dürfte.

Datierung: 1.2. Jahrhundert n. Chr.
Technik: Bernstein
Fundort: Poetovio/Pettau (Slowenien, Poetovio/Ptui)
Besitz: Universalmuseum Joanneum
Inventarnummern: 3611, 3612, 3683, 3609, 3678

Dauerausstellung

Archäologiemuseum

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Archäologiemuseum, Schloss Eggenberg

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Im Archäologiemuseum befindet sich neben etlichen schönen Bernsteinschmuckstücken auch ein aus Bernstein geschnitzter Amor. Er datiert in das 1.–2. Jahrhundert n. Chr. und wurde in Poetevio (Slowenien) gefunden. Bernstein ist ein fossiles Harz, das seit Jahrtausenden begehrt ist – vor allem für die Herstellung von Schmuck.

Aufgrund seiner elektrisch aufladenden Wirkung war er schon bei den alten Griechen als Elektron bekannt. Die reichsten Bernsteinvorkommen finden sich im Baltikum, also an der Ostsee. Von dort verlief die Bernsteinstraße nach Süden über Carnuntum (römische Stadt östlich von Wien) durch das Burgenland und vorbei an Poetevio (römische Siedlung in Slowenien) bis nach Aquileia (bei Grado in Italien).

Archäologiemuseum, Schloss Eggenberg

Eggenberger Allee 90
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9560
archaeologie@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


1. November bis 17. Dezember nur mit Führung nach Voranmeldung
April bis Oktober Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr 

Zusätzliche Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.