Tieropfer

Töten in Kult und Religion

20.05.-30.10.2016 10:00-17:00


Eröffnung: 19. Mai 2016
Kuratiert von: Barbara Porod

Rund 150 Jahre lang, von der vorrömischen La-Tène‐Zeit bis zur Zeitenwende, wurde das Heiligtum am Frauenberg bei Leibnitz genutzt. In einem fünf Meter breiten und einen Meter tiefen Graben wurden die Reste von rund 1.500 Opfertieren entsorgt. In einer interdisziplinären Untersuchung des Befundes gelang der gesicherte Nachweis eines latènezeitlichen Heiligtums außerhalb Galliens.


Die Psychologie des rituellen Schlachtens sowie seine historischen und soziologischen Aspekte stehen im Zentrum dieser Ausstellung. Die Funktion der sakral gerechtfertigten Tiertötung ist nur als Teil der gesamten rituellen Performance verständlich: Als privates Opfer beim Tempelbesuch, als politisches Opfer ganzer Gemeinschaften, als Opfer zur Markierung von Kalender‐ oder Lebenszyklen soll die Tötung des Tieres die Präsenz des göttlichen Gegenübers und dadurch die Erfüllung menschlicher Wünsche sichern.

Pressestimmen

Bei den Exponaten fällt auf, dass immer wieder die gleiche Art Knochen gefunden wurde: Es gibt kaum Langknochen oder Rippen, denn bei der Opferung bekam jeder sein Fleischpaket mit nach Hause, erläuterte Porod den praktischen Hintergrund einer Tieropferung. 
Grazer Archäologiemuseum hat Kult-Tieropfer im Visier.
Kleine Zeitung, 19.5.2016

Archäologiemuseum, Schloss Eggenberg

Eggenberger Allee 90
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9560
archaeologie@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


1. November bis 17. Dezember nur mit Führung nach Voranmeldung
April bis Oktober Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr 

Zusätzliche Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.