Geboren um 1425 als Sohn eines angesehenen Grazer Bürgers, legte der erfolgreiche Geschäftsmann Balthasar Eggenberger den Grundstein zum steilen Aufstieg des Hauses Eggenberg. In den 1450er-Jahren war er zum Geldgeber Kaiser Friedrichs III. und zum Münzmeister der Prägestätte Graz geworden. Als deren Pächter war Balthasar ein selbstständiger Unternehmer, der auf eigenes Risiko arbeitete. Je höher der Kaiser die Pachtgebühr ansetzte und je mehr der Silberpreis stieg, desto geringer war für Balthasar die Gewinnspanne. Wie viele Münzmeister sah er sich deshalb dazu veranlasst, den Feingehalt und das Stückgewicht seiner Münzen zu reduzieren.
Die Bevölkerung nannte diese unterwertigen Pfennige mit ihrem geringen Silberanteil Schinderlinge, weil sie mit ihnen geschunden wurden. Die Kaufkraft des Pfennigs nahm dramatisch ab. Eine Salzburger Chronik berichtet zum Jahr 1459: "Diser zeit liess kaiser Frydrich ein geringe munss slachen, weliche das volk schinderling nenent. Die minz ward taglich leichter und das weret so lang, dass der gemain man sie nimmer nehmen wolt, denn sie waren nur kupferen. Es kunt kainer ain paar schuech um 180 pfenning kaufen."