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Münzkabinett > Entdecken > Sammlung > Highlights aus der Sammlung > Antike > Antoniniane aus dem Schatz von Strettweg
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Billon
Datierung
verborgen im Herbst 270 n. Chr.
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Der Schatz von Strettweg ist mit seinen 2912 Geprägen der umfangreichste Fundkomplex an römischen Münzen, der aus der Steiermark bislang bekannt ist. Er wurde im Jahr 1976 beim Bau der Umfahrungsstraße für Judenburg im Zuge von Planierungsarbeiten freigelegt. Möglicherweise wurden nicht alle zum Schatz gehörenden Münzen geborgen.
Der Hort wird als Kasse einer kleineren militärischen Einheit gedeutet. Die Doppeldenare – heute nennt man sie nach ihrem Schöpfer, dem Kaiser Caracalla (Antoninus III.) (reg. 198-217 n. Chr.), „Antoniniane“ – sind aus Billon gefertigt, einer Legierung aus Kupfer und Silber, in welcher der Kupferanteil überwiegt. Zwei Antoniniane des Marcus Aurelius Claudius Quintillus, der nur ganz kurze Zeit – drei Wochen im September des Jahrs 270 n. Chr. – Kaiser war, sind die jüngsten Stücke des Münzkomplexes. Da der Schatz kein einziges Gepräge des Kaisers Aurelian (reg. 270-275 n. Chr.) aufweist, kann davon ausgegangen werden, dass er unmittelbar am Beginn seiner Regierungszeit im Herbst 270 n. Chr. verborgen wurde.
Aurelians Machtübernahme ist von dramatischen Ereignissen begleitet: Er wird als Reitergeneral von seinen Truppen an der Donau zum Kaiser erhoben. Um seine Herrschaft zu festigen, will er nach Italien marschieren. Er muss aber zunächst Germanen abwehren, die an der mittleren Donau die Reichsgrenze überschreiten. Sein Gegenspieler Quintillus verübt Selbstmord und erspart dem Römischen Reich einen Bürgerkrieg. Kaum in Italien angekommen, eilt Aurelian wieder nach Pannonien, um neuerlich germanischen Verbänden entgegenzutreten. Weitere Germanenscharen – Juthungen und Alamannen – überqueren die Alpen und dringen bis in die Poebene vor. Unter schweren Kämpfen gelingt es dem Kaiser, sie zurückzuwerfen.
Das Versteck des Strettweger Schatzes befindet sich in direkter Nachbarschaft zu einer wichtigen Straßenverbindung, die in der Römerzeit von der Donau in das nördliche Italien führte. Vielleicht waren Truppenbewegungen und drohende Kampfhandlungen der Anlass für die Verbergung des Geldes.
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