In den letzten Kriegsmonaten wurden von den nationalsozialistischen Machthabern zehntausende Jüdinnen und Juden auf sogenannten Todesmärschen vom Ostwallbau ins KZ Mauthausen getrieben. Das größte steirische Massaker verübte der Eisenerzer Volkssturm am 8. April 1945 in unmittelbarer Nähe der Passhöhe des Präbichls, bei dem über 200 Juden ermordet und in der Seeau verscharrt wurden. Im November 1945 wurden die Gräber entdeckt und auf den heute noch existierenden Friedhof gegenüber dem Schloss Leopoldstein umgebettet. In unmittelbarer Nähe dazu realisierte Ramesch Daha, basierend auf umfangreichen Forschungen und in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eisenerz, eine zweiteilige Arbeit. In dieser übersetzt die Künstlerin historische Postkarten zeichnerisch als „Blaupausen“ und ergänzt sie mit Augenzeugenberichten sowie lyrischen Texten, die das scheinbar idyllische Bild entlarven. Als überdimensionale geknickte Postkarte am Leopoldsteiner See (Konzept und Umsetzung mit Fabian Antosch) sowie als Installation mit Wandfliesen unterschiedlicher Motive entsprechen diese einem zeitadäquaten Denkmalbegriff.
Am 6. Juli 2023 wurde die permanente zweiteilige Arbeit eröffnet.
Design: Ramesch Daha with Fabian Antosch, Lukas Lederer, Philipp Oberthaler (Leopoldsteinersee)
Graphic implementation: Vincent Entkhabi
Concept development: Laurenz Entkhabi
Assistant: Silas Cravos
Standorte:
Parkplatz Leopoldsteinersee
Seestraße 9, 8790 Eisenerz
47°34'14.9"N 14°51'20.3"E
Liebfrauenkirche
Lindmoserstraße 1, 8790 Eisenerz
47°32'27.4"N 14°53'17.2"E