Helmut Dick

Helmut Dick hat mit seinem Kunstwerk das Gebäude der ehemaligen Brückenwaage in Stainz zur Außenstelle des Naturkundemuseums Stainz erklärt. Dafür hat er in das Häuschen einen Schaukasten eingebaut und stellt dort eine präparierte Giraffe aus. Da das Tier zu groß für das Häuschen ist, hat Dick eine Extra-Dachgaube für den Kopf gebaut. Man kann von unten nach oben auf den langen Hals schauen, der sich fast schwindelerregend in die enge Höhe einpasst.

Dick hat damit einen Ort geschaffen, der zu Gesprächen anregt. Sein skulpturaler Eingriff ist ein Blickfang und regt zum Schmunzeln und Nachdenken an: Warum steht mitten in Stainz eine exotische Giraffe? Wie kommt das Tier hierher? Wer hatte die Idee dazu und warum?

Das Werk entstand zusammen mit Jugendlichen des jung.kultur.haus FRIDA. Nach ausgedehnten Spaziergängen durch die Marktgemeinde machte Dick drei Vorschläge. Die Jugendlichen entschieden sich für die absurde Giraffe als Projekt, das sie realisieren wollten.

So zeigt das Kunstwerk auch jugendlichen Tatendrang und den Wunsch nach frischen Ideen für Stainz, die die Grenzen sprengen und Hindernisse überwinden.

Die vielen Fragen und Gespräche waren wohl auch der Anlass, dass Bürger der Gemeinde - gegen den Willen des Künstlers - die Gaube mit Fenstern versahen. Nun scheint die Giraffe von oben auf die vorbeigehenden Menschen zu schauen.

Das kleine Bauwerk ist heute ein Wartehäuschen, in dem vorwiegend junge Menschen auf den Bus warten, der sie in die Schule, nach Graz oder sonst wohin bringt.

In Stainz gibt es kein richtiges Naturkundemuseum. Im Schloss Stainz zeigt das Jagdmuseum des Universalmuseums Joanneum zwar unter anderem Tierpräparate, allerdings nur heimische Tiere. Wenn man das „Naturmuseum Stainz – Außenstelle“ als dessen Außenstelle sieht, erweitert die Giraffe das Spektrum der Stainzer Sammlungen. Das fremde Tier ist nicht im Wald erlegt, sondern aus Kunststoff, ein Second-Hand-Kauf, und kam als Bestellung im Internet aus den Niederlanden.

Das kuriose Werk entstand 2009 im Rahmen des Projektes „Freizeichen“ zusammen mit Jugendlichen aus Stainz: Martina Erhart, Jutta Güttinger, Daniel Karner, Patricia Knaus, Florian Landsteiner, Thomas Lehner, Phillip Martinac, Markus Ortner, Stefan Reinisch, Marc Reinmayer, Edi Ruhhüttl, Matthias Staber, Anna Steiner, Johannes Stelzl sowie Martin Wild.

Dank an: Christine Steirer und Holger Unterweger (jung.kultur.haus FRIDA), Bürgermeister Walter Eichmann

Mit Unterstützung von: Landesjugendreferat Steiermark, KulturKontakt Austria, Marktgemeinde Stainz