Vor wenigen Jahren konnte für die steirische Archäologie nahe dem Stift Rein eine sensationelle Entdeckung gemacht werden: Mittels archäologischer Grabungen, moderner Prospektionsmethoden und geowissenschaftlicher Untersuchungen wurde der älteste Bergbau des Landes nachgewiesen. Die Bergbauspuren stammen aus der Jungsteinzeit und stehen mit dem Abbau von Hornstein in Verbindung.
Die Ausstellung Messerscharf versucht nicht nur, die vielfältigen Formen von Silikatgesteinen und deren Nutzung bis in das 19. Jahrhundert aufzuzeigen, sondern auch die bergmännische Gewinnung, die hochspezialisierte Verarbeitung und den weitreichenden Handel und Tausch dieses Rohstoffs in der Jungsteinzeit darzustellen. Zudem werden erstmals dank zahlreicher Leihgaben aus Tiroler und Wiener Museums- und Universitätssammlungen die wichtigsten jungsteinzeitlichen Abbaue von Silikatgesteinen in Österreich gegenübergestellt und mit internationalen Feuersteinbergwerken verglichen.
Zusammen mit dem wesentlich bekannteren Feuerstein gehört Hornstein zu den ältesten bekannten Rohstoffen der Menschheit. Das extrem harte und gut spaltbare Silikatgestein wurde zur Herstellung von Schneidewerkzeugen ebenso genutzt wie zur Erzeugung von Feuer. Highlight der Ausstellung ist die Rekonstruktion eines vier Meter tiefen Abbauschachts auf Hornstein, der auf Basis der Grabungsergebnisse im Reiner Becken nachgebildet wurde und besonders eindrucksvoll die Arbeits- und Lebensbedingungen der „Bergleute“ in Rein vor über 6.000 Jahren widerspiegelt.