Künstlerinnen im 17. und 18. Jahrhundert

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Künstlerinnen im 17. und 18. Jahrhundert

Im 17. und 18. Jahrhundert war für Frauen der Zugang zur künstlerischen Ausbildung stark eingeschränkt. Wenige Ausnahmen, die namentlich bekannt sind, wie Sofonisba Anguissola (Raum 17) oder Angelika Kauffmann (Raum 21), wurden von Familienmitgliedern unterrichtet. Frauen war die Aufnahme in die Kunstakademien bis ins 19. Jahrhundert verwehrt. Vor allem das Studium der Aktzeichnung war ihnen aus sittlichen Gründen verboten. Ihre Werke fanden Anerkennung, doch mussten sie oft doppelt so viel leisten, um ernst genommen zu werden.

Raccolta di Vasi Diversi

In einer Serie von sechs Blättern mit dem Titel "Raccolta di Vasi Diversi" widmete sich Stefano della Bella vielfältigen Vasenentwürfen. Er ließ dabei seiner typischen Fantasie freien Lauf und kombinierte verschiedene Gefäßformen mit Tier- und Menschenkörpern. Garniert wird das Ganze mit vegetabilen Formen wie Gräsern, Blüten oder Pflanzengirlanden.

Die Freude am spielerischen Umgang mit der Radiernadel teilte die Künstlerin Johanna Sibylla Kraus offensichtlich mit dem italienischen Vorgänger. Ihre Linienführung ist ebenso sicher und schwungvoll.

Angelika Kauffmann (1741–1807): Porträt Johann Joachim Winckelmann

Mit dem 1764 gemalten Gelehrtenporträt Johann Joachim Winckelmanns wurde die damals 22-jährige Ausnahmekünstlerin Angelika Kauffmann schlagartig im europäischen Raum bekannt. Winckelmann scheint an einem Manuskript zu sitzen. Nachdenklich hält er im Schreiben inne und blickt zur Seite. Ein Relief mit den drei Grazien dient ihm als Unterlage. Vielleicht ist dieses Gegenstand seiner Überlegungen.

Mit der Umsetzung des Gemäldes in eine Radierung auf einer Kupferplatte ermöglichte Kauffmann die Verbreitung des Porträts und steigerte damit ihren eigenen Bekanntheitsgrad.