Göttinnen

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Weibliche Machtspiele

Die olympischen Göttinnen sind selbstsicher und sich ihrer Rollen bewusst. Sie greifen in das Weltgeschehen ein und beeinflussen Beziehungen, Leben und Schicksale der Menschen. Venus, Minerva und Ceres gehören zum engsten Kreis der Mächtigen im Olymp. Dementsprechend mischen sie in den Machtspielen der Götter mit. Nicht selten werden sie von Zorn, Eifersucht und Wut geleitet.

Venus

Die reizendste unter den Himmlischen

Nach Homer ist Venus die Tochter des Jupiter und der Titanin Dione. Sie ist die Göttin der Liebe und Schönheit, steht für die sinnliche Verführung und ist für Exzesse der Sterblichen verantwortlich. Venus hat die Fähigkeit, Götter in andere Göttinnen oder Sterbliche verliebt zu machen – und stiftet dadurch vielfach Verwirrung.

Verheiratet ist sie mit dem verunstalteten Vulkan, der wundervolle Kunstwerke anfertigt. Neben ihm vergnügt sie sich mit anderen Göttern. Mit Mars bildet sie, zum Leidwesen ihres Mannes, das perfekte Paar. Begleitet wird sie oft von ihrem Sohn, dem verspielten Knaben Amor.

Eines Tages befiehlt Venus Amor, einen Pfeil auf Pluto, dem Gott der Unterwelt, abzuschießen. Pluto verliebt sich unsterblich in Proserpina, Tochter der Ceres und des Jupiter. Er entführt sie im Liebesrausch in die finstere Unterwelt und nimmt sie zur Gemahlin. Ceres sucht ihre Tochter auf der Erde. Erzürnt über ihr Verschwinden, schickt sie Missernten und Hunger über die Menschheit. Erst durch das Eingreifen Jupiters wird eine Lösung erwirkt: Proserpina verbringt seitdem ein halbes Jahr auf der Erde bei ihrer Mutter und ein halbes Jahr in der Unterwelt. In der Zeit, in der Ceres und Proserpina vereint sind, wächst und gedeiht die Natur. Sobald sie sich in die Unterwelt begibt, zieht der Winter ins Land.

Der niederländische Kupferstecher und Zeichner Jacob Matham ist ein Stiefsohn des berühmten Hendrick Goltzius, dessen Verlag und Druckprivilegien er übernimmt.

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Ceres

Mütterliche Versorgerin

Ährenkranz und Füllhorn

Ceres, Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit, besitzt Attribute, die ihre Aufgaben verdeutlichen. Allen voran der Ährenkranz und die Sichel, die den Ackerbau und eine reiche Ernte verkörpern. Daneben ein Füllhorn, in dem sich allerlei Obst und Gemüse sowie Feldfrüchte befinden. Ein weniger bekanntes Attribut der Erdgöttin ist ein Wagen, der von drachenartigen Schlangen gezogen wird.

Triptolemos, der Getreidebringer

Laut einer weiteren Erzählung fuhr im Auftrag der Ceres Triptolemos, ein Fürstensohn aus Eleusis in Attika, auf einem von geflügelten Drachen gezogenen Wagen durch die Lande. Seine Aufgabe war es, den Menschen den Ackerbau zu lehren, und er verstreute auf der ganzen Welt Getreidesamen. Der Skythenkönig Lyncus wollte diesen Liebling der Ceres töten, woraufhin die Göttin den König in einen Luchs verwandelte.

Der niederländische Kupferstecher und Zeichner Jan Saenredam war Lehrling bei Hendrik Goltzius, dessen feinem Gravierstil er sehr nahekommt.

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Minerva

Bewahrerin der Tugend

Minerva ist die Göttin der Klugheit und Weisheit, und als solche eine geschickte Schlachtenlenkerin. Im Gegensatz zu Mars löst sie Konflikte mit Diplomatie und Geist. Allegorisch ist sie als Inbegriff der Tugend zu sehen, die alles Extreme besänftigt und beruhigt. Hier wird sie, genau in der Mittelachse, gerüstet und energisch dargestellt. Sie weist mit ihrer Linken den Kriegsgott Mars zurück. Ihre rechte Hand liegt schützend auf der Schulter der ihr abgewandten Frau. Die beiden Frauen, die sich in Sicherheit wiegen und von Minerva beschützt werden, sind Pax und Abundantia.

 

Diese Reproduktion von Agostino Carracci gibt das Originalgemälde von Tintoretto wieder, welches sich im Dogenpalast in Venedig befindet und 1577/78 entstand.

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