Nach Homer ist Venus die Tochter des Jupiter und der Titanin Dione. Sie ist die Göttin der Liebe und Schönheit, steht für die sinnliche Verführung und ist für Exzesse der Sterblichen verantwortlich. Venus hat die Fähigkeit, Götter in andere Göttinnen oder Sterbliche verliebt zu machen – und stiftet dadurch vielfach Verwirrung.
Verheiratet ist sie mit dem verunstalteten Vulkan, der wundervolle Kunstwerke anfertigt. Neben ihm vergnügt sie sich mit anderen Göttern. Mit Mars bildet sie, zum Leidwesen ihres Mannes, das perfekte Paar. Begleitet wird sie oft von ihrem Sohn, dem verspielten Knaben Amor.
Eines Tages befiehlt Venus Amor, einen Pfeil auf Pluto, dem Gott der Unterwelt, abzuschießen. Pluto verliebt sich unsterblich in Proserpina, Tochter der Ceres und des Jupiter. Er entführt sie im Liebesrausch in die finstere Unterwelt und nimmt sie zur Gemahlin. Ceres sucht ihre Tochter auf der Erde. Erzürnt über ihr Verschwinden, schickt sie Missernten und Hunger über die Menschheit. Erst durch das Eingreifen Jupiters wird eine Lösung erwirkt: Proserpina verbringt seitdem ein halbes Jahr auf der Erde bei ihrer Mutter und ein halbes Jahr in der Unterwelt. In der Zeit, in der Ceres und Proserpina vereint sind, wächst und gedeiht die Natur. Sobald sie sich in die Unterwelt begibt, zieht der Winter ins Land.
Der niederländische Kupferstecher und Zeichner Jacob Matham ist ein Stiefsohn des berühmten Hendrick Goltzius, dessen Verlag und Druckprivilegien er übernimmt.