Der große Tod

Szenen des Krieges

07.05.-12.09.2021


Kuratiert von: Karin Leitner-Ruhe und Christine Rabensteiner
Ort: Sonderausstellungsräume

 

Hinweis: Nur noch bis 12. September geöffnet!

 

 


Über die Ausstellung

Die Frühe Neuzeit ist geprägt vom Krieg und dessen dramatischen Folgen für Land und Leute. Die Kunst, vor allem die populäre Druckgraphik, überliefert uns ein eindringliches und oft erschütterndes Bild davon.

Ausgehend von Stefano della Bellas Allegorie Der große Tod und Jacques Callots berühmter Serie Die großen Schrecken des Krieges (1633) zeigt das Kupferstichkabinett der Alten Galerie Szenen des Krieges und des Friedens: Ausbildung, Kriegsgründe und Propaganda, Schlachten und Belagerungen sind ebenso dokumentiert wie das Leben im Lager, Kriegsverbrechen und deren Bestrafung, die Ausbeutung der Zivilbevölkerung, der alltägliche Terror sowie die Masse der Verwundeten, Vertriebenen und Armen. 

Die Ausstellung ist hauptsächlich mit Druckgraphiken aus dem Kupferstichkabinett der Alten Galerie bestückt. Gemälde, Kleinplastiken, aber auch historische Bücher und kulturhistorische Objekte ergänzen die Präsentation.

Aus dem Programm

So 30.05.

Führung

> Alte Galerie, Schloss Eggenberg

So 11.07.

14:00-15:00

Armut durch Krieg

Führung> Alte Galerie, Schloss Eggenberg

Führung

> Alte Galerie, Schloss Eggenberg

So 01.08.

Das dicke Ende kommt noch. Vom Leben in Kriegszeiten

Führung> Alte Galerie, Schloss Eggenberg

Führung

> Alte Galerie, Schloss Eggenberg

So 12.09.

Vom stolzen Soldaten zum Bettler. Was bleibt vom Krieg?

Führung> Alte Galerie, Schloss Eggenberg

Führung

> Alte Galerie, Schloss Eggenberg

Europa war in den Jahrhunderten der Frühen Neuzeit von Kriegsschauplätzen überzogen. Schlachten und Gefechte zu Wasser oder an Land geben meist die Sicht des Auftraggebers wieder – siegreich, unverletzlich und würdevoll. Dramatisch komponiert, aber dennoch distanziert, finden Schlachtenbilder im 17. Jahrhundert Eingang in die Kunst – und kommen fast gänzlich ohne Blut aus.

 

Szenen abseits der Schlachtfelder und Belagerungen sind seltener zu finden. Jene der Armut und des Elends noch weniger. Zivilbevölkerung und einfache Soldaten zahlen den höchsten Preis für die Ambitionen der Kriegsherren. Die Versorgung der Armeen hat immer Vorrang, und so verlieren Bauern in Kriegsgebieten ihre Ernten und Vorräte. Bricht die reguläre Versorgung zusammen, kommt es zu Plünderungen. All dies stürzt die Landbevölkerung ins Elend. Seuchen und Krankheiten breiten sich rasant aus, viele Menschen sterben.

 

Die Druckgraphik dokumentiert, illustriert und kritisiert die vielen Themen rund um den Krieg. Ob Schlachten, Belagerungen, Plünderungen und Bestrafungen: Der große Tod – gekonnt von Stefano della Bella ins Bild gesetzt – zieht bei allen kriegerischen Auseinandersetzungen über das Land. Sterbende, Leichen und Bettler säumen die Straßen.

 

Und am Ende steht die Gewissheit: „PAX OPTIMA RERUM – Der Frieden ist das höchste Gut!“

 Themenbereiche

Hans Burgkmair (1473-1531), Der junge Weisskunig spielt mit anderen Kindern

"Von der Pike auf lernen" und "Etwas im Schilde führen"

Vorbereitung auf den Krieg



Kinder spielen Krieg, schulen die Geschicklichkeit. Sie werden auf den Krieg vorbereitet. Erbstreitigkeiten, Gebietsansprüche, Machtstreben, Habgier und Neid heizen die Stimmung auf. Männer werden ausgesucht, bewaffnet und der Marsch in den Kampf beginnt. 

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Leonhard Beck (um 1475/80-1542), Die Schlacht von Guinegate bzw. Thérouanne

"Mit schwerem Geschütz auffahren"

Schlachten zu Lande und zu Wasser



Kriegszüge, Schlachten und Belagerungen. Europa ist in den Jahrhunderten der Frühen Neuzeit überzogen von Kriegsschauplätzen. Ruhm und Ehre stehen im Vordergrund, der eigentliche Sieger ist jedoch der Tod.

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Georg Matthäus Vischer (1628-1696), Erste Wiener Türkenbelagerung von 1529

"Jemanden im Zaum halten"

Belagerungen



Teil der Kriegsführung sind Belagerungen, durch welche eine Stadt zur Aufgabe gezwungen werden soll. Mit Mauern und Gräben wird versucht, Feinde am Einnehmen der Stadt zu hindern.

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Jost Amman (1539-1591), Feldlager vor einer befestigten Stadt

"Die Zelte aufschlagen"

Leben im Feldlager



Um Unterbringung und Versorgung zu ermöglichen, muss ein Heerlager errichtet werden. Soldaten und der Tross müssen mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Pferde, Zugtiere und das Vieh brauchen Futter.

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Georg Philipp Rugendas d. Ä. (1666-1742), Die feindliche Fouragiere

"Es zu bunt treiben"

Plünderungen



In Kampfpausen oder im Hinterland wird geplündert, zerstört und geraubt. Alles wird der Versorgung der Soldaten untergeordnet. Die Bevölkerung lebt an der Armutsgrenze. Hunger, Seuchen und Krankheiten breiten sich aus und bedeuten für viele den Tod.

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Jacques Callot (1592–1635), Der Galgenbaum, aus der Reihe "Die großen Schrecken des Krieges", Radierung

"Das dicke Ende kommt noch"

Bestrafungen und Hinrichtungen



Fahnenflüchtige, Deserteure und Abtrünnige untergraben die Moral der Truppe. Ein eigenes Kriegsrecht erlaubt es, sie zu verurteilen. Aber auch Faulenzer, Diebe und Plünderer werden nicht verschont. 

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Cornelis Visscher (1628/29-1658), Der Drehleierspieler

"Im Stich gelassen"

Leben im Elend



Was bleibt vom Krieg? Häuser sind niedergebrannt und geplündert. Menschen mussten fliehen, sind verwitwet und verwaist, ausgehungert und versehrt. Mangelnde medizinische Versorgung und die erbärmlichen Verhältnissen begünstigen Krankheiten und Seuchen.

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Jonas Suyderhoef (1613-1686), Die Beschwörung des Friedens von Münster am 15. Mai 1648

"Die Waffen niederlegen"

Der Frieden



Wenn der Krieg zu Ende ist, sind die Kräfte der gegnerischen Parteien aufgebraucht. Es beginnen Diplomatie und Verhandlungen, am Ende heißt es: „PAX OPTIMA RERUM – Der Frieden ist das höchste Gut!“

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 Graphikraum in der Dauerausstellung

George Keating (1762–1842), Kinder spielen Krieg, 1788

Kupferstichkabinett

Druckgraphik – ein frühes Massenmedium



In unserem Graphikraum in der Dauerausstellung der Alten Galerie wird das Thema Krieg und Frieden aus weiteren Blickwinkeln beleuchtet.

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Alte Galerie, Schloss Eggenberg

Eggenberger Allee 90
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9560
altegalerie@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


April bis Oktober Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr 
1. November bis 17. Dezember nur mit Führung nach Voranmeldung

Zusätzliche Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.

Öffnungszeiten der Bibliothek
Di-Fr 10 - 12 Uhr und nachmittags gegen Voranmeldung

 

 

29. Mai 2023

Katalog
Begleitend zur Sonderausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Objektbeschreibungen, sowie Beiträgen von Karin Leitner-Ruhe, Christine Rabensteiner, Markus Kostajnsek, Karl Peitler und Ulrich Becker.