Die Schwarze Kunst
Meisterwerke der Schabkunst
25.04.-20.07.2014 10:00-17:00
Führungen: Sonn- und Feiertag, 15:30 Uhr
und nach Voranmeldung
Freitags frei! - An den Freitagen im Juli ist der Eintritt frei!
Die Schabkunst, auch Mezzotinto genannt, ist eine der faszinierendsten und aufwendigsten druckgraphischen Techniken der Geschichte. Im 17. Jahrhundert von dem Deutschen Ludwig von Siegen erfunden, ist sie – anders als die Radierung und der Kupferstich – die erste Flächentechnik im Tiefdruckverfahren. Sie wurde hauptsächlich für Gemälde-Reproduktionen verwendet und zeichnet sich durch einen samtigen und tiefschwarzen Grund aus, in den der Künstler die hellen Lichter schabt.
Im Kupferstichkabinett der Alten Galerie befinden sich ca. 350 Mezzotinten, von denen 45 in der Ausstellung gezeigt werden. Leihgaben aus dem Steiermärkischen Landesarchiv, der Neuen Galerie Graz und vom luxemburgischen Künstler Marc Frising ergänzen die Präsentation.

Mit Blättern von Wallerant Vaillant, Abraham Blooteling und Jan Verkolje ist es möglich, Beispiele aus der Frühzeit der Schabkunst darzubieten.
Das Mezzotinto erfuhr seine Blüte im 18. Jahrhundert in England, kam es doch in seinem tonigen Charakter dem englischen Geschmack sehr entgegen. Maler gaben häufig Reproduktionen ihrer Gemälde bei Schabkünstlern in Auftrag, um ihre Werke zu bewerben. Der englische Kunstkreis ist mit hervorragenden Porträts, aber auch Kopien von Stillleben oder erstklassigen Genreszenen vertreten (darunter James McArdell, Valentine Green, Richard Earlom u. a.). Nach dem Dreißigjährigen Krieg übten in Deutschland nur wenige Künstler diese Drucktechnik aus, wie etwa in Augsburg die Familie Rugendas oder Johann Gottfried Haid. Zur Zeit Maria Theresias wurde die Technik auch an der Wiener Kunstakademie bzw. einer Privatschule unterrichtet.
Schließlich sind in der Ausstellung Künstlerporträts zu sehen, an denen sich eine enorme Bandbreite dieser Gattung beobachten lässt. Farbige Schabblätter gibt es seit ca. 1720/30. Beispiele dazu sind in der Ausstellung von Richard Earlom nach Claude Lorrains Liber Veritatis zu sehen. In ihnen wird der Eindruck einer kolorierten Handzeichnung suggeriert. Gebrauchsgraphiken in Schabkunst wie ein Freimaurerdiplom und eine Buchillustrationen schließen die Ausstellung ab.
Marc Frising, ein zeitgenössischer luxemburgischer Mezzotinto-Künstler, hat eigens für die Ausstellung innerhalb seiner Serie The eternity of a child’s dream is a fleeting moment eine Platte gefertigt. Ein Detail davon bearbeitete er auf einer eigenen Platte und machte mehrere Probedrucke: einen Abzug der halbaufgerauten, einen der ganz aufgerauten Platte sowie von mehreren Arbeitsschritten des Schabens. Diese Drucke werden in einer eigenen Vitrine präsentiert und zeigen anschaulich das Fortschreiten der Arbeit.
Katalog
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Objektbeschreibungen, sowie Beiträgen von Karin Leitner-Ruhe, Sandra Ostermann und Christine Rabensteiner.
Blicke in die Ausstellung
Alte Galerie, Schloss Eggenberg
Eggenberger Allee 90
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9560
altegalerie@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
April bis Oktober Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
1. November bis 17. Dezember nur mit Führung nach Voranmeldung
Zusätzliche Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.
Öffnungszeiten der Bibliothek
Di-Fr 10 - 12 Uhr und nachmittags gegen Voranmeldung