im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2025
Bildinformationen
Jubiläumsausstellung
im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2025
Ort
Schloss Eggenberg und Prunkräume
Laufzeit
26. April bis 2. November 2025
Kuratorisches Team Schloss Eggenberg
Leiter: Paul Schuster
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2025 jährt sich der Entschluss des ersten Fürsten von Eggenberg, den alten Familiensitz zur repräsentativen Residenz auszubauen, zum 400. Mal. Dieser historische Meilenstein bildet den Anlass, diesem in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Haus eine Ausstellung zu widmen, die einen neuen und unverstellten Blick auf das Schloss und all seine Bewohner*innen werfen soll: Das UNESCO-Welterbe wird Mittelpunkt der STEIERMARK SCHAU 2025. Prunkräume und Planetensaal bilden dabei das Herzstück und schlüpfen im Rahmen der multimedialen Ausstellung wieder in ihre ursprüngliche Rolle: Sie werden zur Bühne für die Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerks zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen.
Die Pläne des Bauherrn Hans Ulrich von Eggenberg waren so ehrgeizig wie er selbst: Kein einfaches Schloss, sondern eine königliche Residenz sollte entstehen. Geschaffen hat er ein komplexes Gedankengebäude – Sinnbild für Ruhm und Rang einer Familie, der es gelang, unter die ersten Familien des Reichs aufzusteigen. 1625 begann der Bau von Schloss Eggenberg als Modell einer neuen Ordnung, einer Veränderung zum Besseren. Es entstand in einer Epoche, die geprägt war von Umbruch und Chaos: Krieg, Seuchen und Hunger, Glaubenskonflikt und Klimakrise, Hyper-Inflation und Staatsbankrott gehen mit tiefen sozialen und ökonomischen Umbrüchen einher. Das Weltbild verändert sich radikal. Eggenberg wird hier zum fernen Spiegel, der auch andere Perspektiven auf unsere eigene Krisenzeit eröffnet.
Schloss Eggenberg und seine Geschichte kann als großes Schauspiel gelesen werden, das sich – begleitet von Gefahren und Chancen – mitten in einer krisenhaften Wendezeit abspielt. Die Protagonist*innen sind Mitglieder einer Familie von Aufsteiger*innen, die perfekte Regent*innen werden wollten, aber ihren eigenen Ansprüchen nicht genügten. Dieses Schauspiel erzählt von Ambition und Scheitern, von Glanz und Verfall. Die Geschichte erzählt auch von uns. Die Inszenierung kam jedoch nur durch das Mitwirken vieler anderer Menschen zustande, die meist hinter den Kulissen agieren mussten. Die Ausstellung holt auch sie vor den Vorhang: Aufwarter, Hofmeister und Kammerfrau, den Rentmeister mit ewig leeren Kassen, Leibbarbier, Mundköchin und Zimmermensch.
Dazu hat das kuratorische Team rund um Leiter Paul Schuster mit den vielfach preisgekrönten Content- und Ausstellungsdesigner*innen von Studio Louter und OPERA Amsterdam ein innovatives Konzept für die 24 Prunkräume erarbeitet. Kostbare internationale Leihgaben werden ebenso gezeigt wie Kunstwerke und Lebenszeugnisse aus dem ehemaligen Besitz der Fürsten Eggenberg, die nach mehr als 300 Jahren für kurze Zeit nach Graz zurückkehren. Sie werden einen neuen Blick auf die Lebenswelt und Bedeutung dieses Fürstenhofes erlauben, der sich einst von Südböhmen bis an die Adria erstreckte.
Umfangreiche historische Forschung bildet die Basis für alle Erzählungen und Themen dieser Ausstellung. Der aktuelle Forschungsstand zu Schloss und Familie Eggenberg wird zum Jubiläumsjahr auch in neuen Publikationen erscheinen.
Die Ausstellung wird die ehemalige eggenbergische Welt auch wieder zum Klingen bringen. Viele scheinbar verlorene Kompositionen der alten Hofmusik mit klingenden oder kaum noch bekannten Namen werden aus diesem Anlass wiederentdeckt, aufgeführt und eingespielt.