Michael Wallinger

fprs.19



Non Stop Scheiner

Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) rief im März 2020 zur Einreichung künstlerischer Projekte in einem offenen Wettbewerb auf. Eine nicht genutzte, öffentlich zugängliche Pavillonarchitektur in der Grazer Innenstadt (neben dem Opernpavillon) sollte performativ oder installativ bespielt werden. Aus 57 nationalen und internationalen Einsendungen wurden nun sieben Siegerprojekte ausgewählt, die ab Mitte Juni vor Ort präsentiert werden.

 

 

Michael Wallinger

geb 1989, Wien

 

"fprs.19", 2019

Video, 52:26 Min.

Laufzeit: 10. - 24. Juni 2020

 

Michael Wallingers Arbeit „fprs.19“ ist ein algorithmisch generiertes Video. Es zeigt mutierende Muster „fehlerhafter“ Interpretationen künstlicher neuraler Netzwerke. Diese resultieren aus dem Training eines Autoencoders mit einem Datensatz aus „fehlerhaften“ Deutungen eines Gesichtserkennungssystems. Hierfür wurden Datensätze aus verschlüsselten Instantmessangergruppen (wie z.B. WhatsApp) gewonnen. Diese Anwendung automatisierter Gesichtserkennungssysteme erregte zuletzt im Zusammenhang mit der Hongkonger Protestbewegung internationale Aufmerksamkeit. Detaillierte Identitätsprofile vermeintlicher Gegner*innen wurden dabei veröffentlicht und fortlaufend aktualisiert, sodass sich jedes private Smartphone in eine mobile Überwachungskamera verwandelte.

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