Pia Lanzinger

Prendre la parole, Denn wir haben lange genug geschwiegen, 2013

22.06.-03.11.2013



Ausgewählte Fassadenfiguren, Zeichen und Beschriftungen an Häusern im Straßenzug Südtiroler Platz – Annenstraße – Esperantoplatz brechen ihr Schweigen: Sie beginnen zu sprechen und erzählen von den Veränderungen in der Stadt, von ihren Beobachtungen und geheimsten Wünschen. Die Aussagen basieren auf Gesprächen mit BewohnerInnen und Geschäftsleuten, sowie auf historischen und aktuellen schriftlichen Quellen. Figuren und Geschäftszeichen, die seit langem, an manchen Orten seit mehreren hundert Jahren beheimatet sind, werden im Zuge dieses Projekts ins Bewusstsein gerückt. Es entsteht eine vielschichtige Collage des Annenviertels heute, in dessen Zentrum die Annenstraße mit ihrer gegenwärtigen Umstrukturierung steht.

 

Die Verkehrsachse, die den Bahnhof mit der Innenstadt verbindet, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und ist seither ein nicht wegzudenkender Teil der Stadt Graz, der viele Hochs und Tiefs erlebt hat. Seit Jahrzehnten wird über den Straßenzug intensiv diskutiert, wird versucht, ihn totzuschreiben, werden Entwicklungsszenarien erdacht und wieder verworfen. Aktuell erlebt die Achse eine tiefgehende urbane Umstrukturierung.

 

Die in Berlin lebende Künstlerin Pia Lanzinger hat sich den Straßenzug sehr genau angesehen, dessen wechselvolle Geschichte studiert und in die gegenwärtige Umgebung hineingehört. Daraufhin hat sich eine rund 30-teilige künstlerische Textinstallation entwickelt. Die Aussagen basieren auf Gesprächen mit BewohnerInnen und Geschäftsleuten, mit Menschen, die seit Generationen im Viertel leben und anderen, die erst in jüngerer Zeit aus verschiedenen Ländern zugezogen sind, sowie auf historischen und aktuellen schriftlichen Quellen.

 

Eine Reihe aktueller und in der Geschichte des Straßenzugs angelegter Themen kommen zur Sprache, darunter die Entwicklung des Geschäftstreibens, die Veränderungen im Straßenraum und die vielfältige Nutzung desselben Repräsentation von Frauen im Standbild, die Farbe Schwarz, koloniale Motive im Stadtraum, das Bewahren von Traditionen, der Mut zur Veränderung sowie der Wunsch, anders zu sein als der Mainstream.

 

Insgesamt ergibt das eine vielschichtige Collage des Annenviertels heute. Die PassantInnen sind eingeladen, im Vorübergehen einzelne Textfelder zu lesen, oder während eines Spaziergangs zwischen Südtiroler Platz und Esperantoplatz die gesamte Abfolge zu erkunden und sich zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem sozialen Gefüge dieses Teils von Graz anregen lassen.

 

Eine Textinstallation von Pia Lanzinger (DE) vom Südtiroler Platz bis zum Esperantoplatz.

 

 

Eröffnung 

Freitag, 21.06.2013, 17 Uhr

 

Eröffnungsfeier

Freitag, 21.06.2013, 18.30 Uhr 
Esperantoplatz, vor dem Gasthaus Postl 

 

Kooperation

< rotor > Zentrum für zeitgenössische Kunst

Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark

Stadtbaudirektion Graz - Stadtteilmanagement Annenviertel

Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark

Marienplatz 1/1
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9265
kioer@museum-joanneum.at