Foto: Universalmuseum Joanneum

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10. Juli 2016 / Bianca Russ-Panhofer

Die Schuhe der Stars im Rosegger-Museum

Konservieren & Restaurieren | Peter Rosegger

Auch wenn es zunächst schwer vorstellbar ist: Peter Rosegger, Darth Vaders Sturmtruppen sowie die Beatles und die Rolling Stones haben etwas gemeinsam: Schuhe! Im Rosegger-Museum gibt es derzeit ganz besondere Stiefeletten zu sehen, die von Krieglach bis London und quer durch die jüngere Modegeschichte sehr beliebt waren.

Rosegger, die Beatles und die Stones haben sie ebenso getragen wie die imperialen Sturmtruppen aus „Star Wars“, Letztere selbstverständlich in Weiß: Chelsea-Boots. Heute werden diese klassischen Stiefeletten von modebewussten Damen und Herren wieder öfter getragen, und auch im Reitsport finden sie Verwendung.

Der Chelsea-Boot, ein Halbstiefel, wurde 1840 als „Elastic Boot“ vom Schuhmacher Joseph Sparks Hall patentiert. Ursprünglich wurde er als Herrenschuh konzipiert, aber angeblich hat auch Queen Victoria an ihm Gefallen gefunden. Zunächst wurde er als Reitstiefel vorwiegend am Land verwendet, hielt aber schon bald Einzug in die urbane Schuhmode. Peter Rosegger trug Chelsea-Boots nachweislich um 1900 auf einem Foto im Kreise der Familie.

Chelsea Boot Widmung Kopie

Foto: Universalmuseum Joanneum

Schick und bequem

Das wichtigste Merkmal der Chelsea-Boots sind die beidseitigen Gummibändeinsätze und die Schlaufe für komfortables An- und Ausziehen. In verschiedenen Jugendkulturen war der Halbstiefel Teil der szenetypischen Kleidung: In den 60er-Jahren wurde er von den „Mods“ getragen, in den 70er-Jahren von den „Punks“ und in den 80ern von den „New Romantics“.

Vor einiger Zeit in den Tiefen eines Waschtisches im Rosegger-Museum entdeckt, sind die Chelsea-Boots von Peter Rosegger nun Teil der erweiterten Ausstellung im Rosegger-Museum, die sich mit der regen Wander- und Reisetätigkeit des Schriftstellers beschäftigt.

Roseggers letzte Stiefeletten

Die ausgestellten Schuhe sind die „letzten Stiefeletten des Dichters“. Seine Schwiegertochter Paula Rosegger hat sie dem Museum am 24. 9. 1958 geschenkt. Hergestellt wurden die Schuhe (Größe 43) von Franz Stanitz, Schuhmacher in der Bürgergasse 9 in Graz.

Einige Reisen Roseggers, vor allem die Bahnreisen, waren oft sehr kurzfristig angesetzt. Da er nicht selten vom Schreibtisch weg in das Eisenbahnabteil lief, war seine Ausrüstung mitunter dementsprechend dürftig: sein Wanderstock, wie er ihn im Garten verwendete, das, was er in den Taschen des Rockes und Übermantels verstauen konnte, wie Taschenmesser, Karte, Notizblock und Bleistift und … die Schuhe, die er gerade trug – seine Chelsea-Boots.

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