Maske aus Kleinklein

Bildinformationen

Objektbezeichnung

Blechmaske

Material

Bronze

Datierung

Erstes Drittel 6. Jahrhundert v. Chr.

Fundort

Kleinklein bei Großklein

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Getrennt gefunden

Die berühmte Bronzemaske aus Kleinklein wurde 1906 vom Besitzer des sog. Kröllkogels, eines hallstattzeitlichen Grabhügels, an das Joanneum verkauft, bereits 1860 hatte der damalige Grundbesitzer die beiden Hände dem Joanneum überlassen.

Nachgrabungen durch die Archäolog*innen am Joanneum, zuletzt durch Diether Kramer 1995, stellten die wertvollen Einzelfunde in einen wissenschaftlichen Kontext.

 

Die Maske und die beiden Hände, die in die erste Hälfte des
6. Jahrhunderts v. Chr. zu datieren sind, waren möglicherweise auf einer Holzplastik befestigt gewesen.

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Die prähistorische Siedlung und das umliegende Hügelgräberfeld von Kleinklein, Gemeinde Großklein, liegen auf einem niedrigen Bergrücken am Zusammenfluss von Sulm und Saggau in der Südsteiermark. Diese Fundstelle hat bereits in die Josephinische Landesaufnahme aus dem Jahr 1787 Eingang gefunden, die in der Umgebung von Kleinklein einen noch heute sichtbaren Grabhügel, den sogenannten Pommerkogel, verzeichnet. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts werden die Siedlung und die Grabhügel in Burgstall, Goldes und Kleinklein ergraben.

Nach dem heutigen Kenntnisstand besteht das Hügelgräberfeld von Kleinklein aus mehreren Grabhügelgruppen mit insgesamt mehr als 700 Grabhügeln und einer separaten Nekropole mit vier reich ausgestatteten Grabhügeln, den Hartnermichelkogeln 1 und 2, dem Pommerkogel und dem Kröllkogel. In der Nekropole wurden vom Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. bis in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. Menschen bestattet. Mit dem Anlegen des letzten und wahrscheinlich auch reichsten Fürstengrabes, des Kröllkogels, scheinen auch die Hügelbestattungen in den anderen Grabhügelgruppen um Kleinklein zu enden.

Aus dünnem Bronzeblech gefertigt

Bei den Grabungen und Untersuchungen in der Nekropole und in der Siedlung kamen auch prominente Funde wie die Bronzehände im Jahr 1860 und die Maske im Jahr 1905 ans Tageslicht. Die Objekte wurden von den Grundeigentümern Paul Stiegler und Johann Schrei gefunden und an das Joanneum verkauft. Die Nachforschungen haben gezeigt, dass die Objekte aus dem Kröllkogel stammen, der weitere reiche Beigaben – Bronzegefäße, Brustpanzer und Helm – aufwies. Der Fürst war in einer steinernen Grabkammer mit einem Zugangskorridor (Dromos) beigesetzt.

Die Maske wurde aus einem Stück Bronzeblech in Treibtechnik angefertigt, die Ohren sind angenietet. Die Augen, die Nase und der Mund sind schematisch wiedergegeben. Am Rand der Maske angebrachte Nägel zeigen, dass sie wahrscheinlich auf einem Träger aus Holz befestigt war. Die ebenfalls aus Bronzeblechen gefertigten Hände schmücken reiche Verzierungen, die in Punzbuckeltechnik ausgeführt sind.

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