Visionärin, Philanthropin, Sammlerin

Julie von Benedek und die Alte Galerie in Graz

26.04.2024

Bildinformationen

Datum

26.04.2024

Uhrzeit

18:00 - 20:00

Ort

Alte Galerie

Treffpunkt

Schloss Eggenberg, Shop

Vortrag von

Dr. Anna Frasca-Rath

Kosten

kostenlos

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Über die
Veranstaltung

Im Jahr 1897 vermachte die Sammlerin Julie von Benedek ihre etwa 155 Gemälde umfassende Sammlung en bloc dem Joanneum. Sie verfügte testamentarisch, dass die Sammlung, welche bedeutende niederländische und italienische Werke umfasste, als Gesamtheit in einer Galerie zu zeigen sei. Auch sollte das Zusammenbleiben der Werke durch die Grazer Institution garantiert werden. Julie von Benedeks Porträt von der Hand Friedrich von Amerlings wurde auf ihren Wunsch am Eingang der Galerie ausgestellt, um den Besucher*innen gleichsam vor Augen zu führen, dass sie, eine Frau, für die Stiftung der bedeutenden Sammlung verantwortlich zeichnete. Die Galerie bestand in dieser von der Sammlerin verfügten Form für fünf Jahre, von 1898 bis 1903.

 

Der Vortrag untersucht die Schenkung Julie von Benedeks und stellt die Frage, welche Werke noch immer in der Alten Galerie vorhanden sind und wie diese heute präsentiert werden. Darüber hinaus wird ihre Rolle im Kontext österreichischer und europäischer Sammlungspraxis von Frauen untersucht. Das 19. Jahrhundert brachte eine Vielzahl bedeutender Sammlerinnen hervor, die zunehmend sowohl die Präsentation ihrer Sammlungen im öffentlichen Raum als auch die Wirkung der Objekte über die eigene Lebenszeit hinaus verfolgten. Nicht immer wurde die Sammeltätigkeit von Frauen dabei positiv aufgenommen, oft waren die kritischen Stimmen sehr laut und harsch. Welche Rolle kam Julie von Benedek in diesem Kontext zu und wie lässt sich ihre Schenkung im historischen Kontext bewerten?

Die Vortragende: Dr. Anna Frasca-Rath

Dr. Anna Frasca-Rath ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Über die Vortragende

Ihre Forschungen widmen sich der europäischen Kunst vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Schwerpunkte liegen im Bereich der Skulptur, der Geschichte der Kunstgeschichte, den Digital Humanities und Gender Studies. In den vergangenen Jahren hat Anna Frasca-Rath mehrere Artikel über österreichische Sammlerinnen des 19. Jahrhunderts verfasst, die gerade im Erscheinen sind. Im März 2024 veranstaltete sie im Rahmen des 37. Deutschen Kongresses für Kunstgeschichte in Erlangen eine Sektion, welche sich mit dem Beitrag europäischer Kunstsammlerinnen zu Museumsräumen des 18. bis 21. Jahrhunderts befasste. Ihre Arbeiten werden in internationalen Journals publiziert und sind mehrfach durch Stipendien und Preise ausgezeichnet worden.