19. Januar 2015, Paul-Bernhard Eipper
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19. Januar 2015, Paul-Bernhard Eipper
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In unserer neuen Serie “Gemälderestaurierung – Step by Step” wollen wir die Restaurierung eines Gemäldes Schritt für Schritt nachvollziehen.
Konservatorisch-restauratorische Arbeit beschränkt sich nicht nur auf die Gemäldevorderseite, da auch von der Rückseite her Schäden vermieden werden müssen. Aus diesem Grund erhielt das mittlerweile wieder „glänzend“ schöne Gemälde Venus und Amor einen Rückseitenschutz, der nicht nur Schmutz vom Bild fernhält, sondern auch als Vibrationsschutz beim Transport dient und Klimaschwankungen ausgleicht. Zu diesem Zweck wurde eine 6 mm starke MDF-Platte (MDF = Mitteldichte Faserplatte) rundum mit einer Leiste aus demselben Material versehen, wobei keine Kleber zum Einsatz kamen, die potenziell schädliche Substanzen absondern. Dieser Rückseitenschutz wurde dann auf den Keilrahmen des Gemäldes aufgeschraubt und schützt diesen zusätzlich vor einem möglichen Verziehen.
Die früheren Zierrahmen des Gemäldes sind verloren gegangen (oder wurden anderweitig weitergenutzt, da sich das Format des Gemäldes ja geändert hatte), deswegen wurde ihm ein schlichter neuer Rahmen angepasst: Nachdem der Holzrohling versäubert wurde, erhielt er einen Anstrich aus heißem Hasenhautleim – nach der Trocknung wurde der Rahmen verschliffen. Darauf folgten eine zweimalige Grundierung, ein zweimaliger Polimentauftrag – zuerst in Gelb, dann in Rot – und schließlich die Vergoldung. Abschließend erhielt der ockergelb gefasste Rahmenrücken eine eingetönte Wachspolitur und im Rahmenfalz eine Wollfilzbeklebung, um ein Scheuern des Gemäldes im Rahmenfalz zu unterbinden. Nach dem Einrahmen des Bildes in den neuen Zierrahmen konnte das fertig restaurierte Gemälde in neuem Glanz präsentiert werden.
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