Willkommen auf der Presseseite der Alten Galerie!

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In 22 Sälen von Schloss Eggenberg präsentiert die Alte Galerie Kostbarkeiten der bildenden Kunst vom Mittelalter bis zum späten 18. Jahrhundert. Abwechslungsreiche Bilderkreise vermitteln dabei über die Freude am Schönen auch die eigene kulturelle Vergangenheit: Herausragende Beispiele österreichischer Gotik bezeugen den Glauben des Mittelalters, erstklassige Zeugnisse der Renaissance sind ebenso zu sehen wie das farbenprächtige Welttheater des Barock. Die Sammlungspräsentation Zwischen Tanz und Tod zeigt Glanz und Elend der Frühen Neuzeit ‒ bereichert durch Leihgaben der Kaiserschild-Stiftung. Zu den Höhepunkten der Alten Galerie zählen die ,,Admonter Madonna" ebenso wie Meisterwerke van Lucas Cranach d. A., Pieter Breughel d. J., Johann Georg Platzer und M. J. Schmidt („Kremser Schmidt").

 

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Presseaussendungen

Alte Meister werden auf Fassaden neu interpretiert

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Die Alte Galerie in Schloss Eggenberg

Die Alte Galerie befindet sich in den Räumlichkeiten von Schloss Eggenberg. Unter den Links finden Sie Standortfotos des Schlosses und Ausstellungsansichten der laufenden Dauerausstellung. 

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Über die Alte Galerie

Besucher*innen erleben in der Alten Galerie 500 Jahre europäische Geschichte im Spiegel der Kunst und Kulturgeschichte: Herausragende Beispiele österreichischer Gotik bezeugen in sieben Ausstellungsräumen den Glauben des Mittelalters, Meisterwerke aus Renaissance und Barock erzählen in 15 neugestalteten Themenräumen vom Glanz und Elend der Frühen Neuzeit. Eine ständig wechselnde Auswahl kostbarer Handzeichnungen und Druckgraphiken aus dem Kupferstichkabinett bereichert die Dauerausstellung mit ergänzenden Themen.

Zwischen Tanz und Tod. Episoden der Frühen Neuzeit

Seit 2017 bereichern rund 30 Meisterwerke des holländischen Goldenen Zeitalters die Bestände der Alten Galerie. Diese kostbaren Dauerleihgaben der Kaiserschild-Stiftung bilden nun das Herzstück einer umfassenden Neupräsentation der Grazer Altmeistersammlung. Gemälde und Skulpturen aus drei Jahrhunderten vermitteln in Zwischen Tanz und Tod. Episoden der Frühen Neuzeit einen Überblick über ein faszinierendes Zeitalter zwischen Glanz und Elend. Dieses Doppelgesicht der Epoche charakterisieren zwei der kostbarsten Gemälde der Alten Galerie: Pieter Brueghels d. J. Flämische Kirmes, die Lebensfreude und ungehemmten Genuss schildert, wenn auch begleitet von moralischen Mahnungen. Im Gegensatz dazu steht Der Triumph des Todes, die apokalyptische Vision Jan Brueghels von der Ohnmacht der Menschen und der Allmacht des Todes.

Wendezeit

Die Jahrhunderte zwischen 1500 und 1800 – wir bezeichnen sie als Frühe Neuzeit - markieren den Übergang vom christlichen Weltbild des Mittelalters hin zur Aufklärung am Vorabend der Moderne. Wir verbinden diese Zeit mit der Pracht von Renaissance und Barock, doch hinter der glänzenden Fassade verbirgt sich eine schonungslose Realität. Oberflächlich blenden Prunk und Glanz höfischer Feste. Wir sehen Warenströme, die in einem ersten Globalisierungsschritt aus allen Teilen der Welt nach Europa fließen, Gelehrsamkeit, die ganze Bibliotheken füllt. In Wahrheit finden wir jedoch eine Periode des Umbruchs, der radikalen Veränderungen, die mit viel Leid erkauft werden. Es sind Jahrhunderte des Kriegs, der gerade in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts den Kontinent an den Rand des Abgrunds bringt. Die enormen Verwüstungen und Opferzahlen der legendären „Eisernen Zeit“ führen dazu, dass sich dieser Konflikt tief in das Gedächtnis Mitteleuropas eingräbt. Unter dem Vorwand der Religion betreiben alle Parteien die gleiche rücksichtslose Gewaltpolitik um die Vorherrschaft in Europa und - in einem ersten Globalisierungsschritt – auch auf den „neuen Kontinenten“.

Krieg und Entbehrungen

Der allgegenwärtige Krieg versetzt Europa auch in Bewegung. Heereszüge und Trosse durchziehen den ganzen Kontinent und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Die Not zwingt auch Scharen von Kriegsopfern, Religionsflüchtlingen und Menschen, die alles verloren haben, zu Migration oder einem Leben auf der Straße. Eine Periode massiver Klimaveränderung nach 1550 verstärkt noch die Auswirkungen des Krieges. Begleitet von globalen Naturkatastrophen und Wetterextremen lässt diese sogenannte Kleine Eiszeit die Temperaturen sinken. Endlose Winter, verregnete Sommer und Ernteausfälle sind die Folge. Sie führen zu einer dramatischen Ernährungskrise, die die Leiden einer Bevölkerung, die ohnehin von Krieg und Entbehrungen hart geprüft ist, noch verstärkt. Die Menschen beginnen zu verzweifeln. Dennoch lernen sie, sich anzupassen, neben den Unbilden des Alltags stehen auch eine nie dagewesene barocke Festkultur und Augenblicke des intensiven Lebensgenusses.

Kunstwerke als Zeitzeugen

Kunstschaffende geben dieser Welt ein Gesicht, sie berichten und propagieren, sie mahnen und sie klagen an. In den großen Glaubenskämpfen der Zeit wird auch die Kunst zur Waffe. In einer Serie von fünfzehn Themenräumen (Im Zeichen der Fortuna, Die Rückkehr der Götter, Der Kampf um die Seelen, Der endlose Krieg, Ein Kontinent in Bewegung, Der Traum vom Überfluss, Momente des Glücks, Kunst und Kenner, Rollenspiele, Tugendhelden und starke Frauen, Vom Trauma zum Triumph, Karneval der Götter, Zeitenwende) präsentiert das Kurator*innen-Team die Kunstwerke als eloquente Zeugen ihres Zeitalters. An vielen Begriffen wie Glaubenskampf und Propaganda, Migration, Klimakatastrophe und Globalisierung hört man auch, wie aktuell viele der relevanten Themen heute noch oder wieder sind.

Ewigkeit und Abbild. Kunst des Mittelalters

Die Sammlung mittelalterlicher Kunst der Alten Galerie umfasst größtenteils Objekte aus der Steiermark und ist – dank ihres Reichtums an herausragenden Tafelbildern und Skulpturen – neben der Mittelalterabteilung der Österreichischen Galerie im Unteren Belvedere in Wien die bedeutendste Sammlung ihrer Art in Österreich. Darüber hinaus spiegeln die Bestände, die vom späten 13. bis tief ins 16. Jahrhundert reichen, internationale Tendenzen der mittelalterlichen Kunstentwicklung wider, woraus die gesamteuropäische Dimension der Sammlung ersichtlich wird. Deren Bedeutung unterstreichen etliche Werke von überragendem internationalen Rang wie die "Admonter Madonna", die Votivtafel aus dem Benediktinerstift St. Lambrecht oder die Thronende Madonna im Strahlenkranz. Das Denken im Mittelalter zielt auf Ewigkeit. Alles Leben auf Erden ist nur ein Übergang, der christliche Glaube bestimmt jede Phase des Lebens. Dementsprechend dient auch die Kunst des Mittelalters nicht dem Genuss; die Darstellung Gottes und der Heiligen haben einen höheren Zweck, sie sollen eine Brücke sein, die in die Ewigkeit führt.