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Mit dem Jahresthema BLOOM und 10 Ausstellungen gehen das Universalmuseum Joanneum und das Kunsthaus Graz in das Jahr 2026

 

Graz, 17.11.2025

 

Universalmuseum Joanneum und Kunsthaus Graz blühen auf! Mit dem Jahresthema BLOOM widmen sich 2026 insgesamt 10 Ausstellungen und weitere Projekte und Vermittlungsprogramme der Blume und ihren vielen Facetten. Als begehrtes, geliebtes und global gehandeltes Objekt wird die Blume aus naturwissenschaftlicher, kulturhistorischer, künstlerischer und gesellschaftlicher Perspektive beleuchtet. An acht Standorten in Graz und der Steiermark entfaltet sich ein breit gefächertes Programm, das zeigt, wie tief Blumen in unsere Alltagswelt, Symbolgeschichte und Ökologie eingeschrieben sind. Den Auftakt macht das Kunsthaus Graz – passend zum Frühlingsbeginn – am 21. März 2026.

Kulturstadträtin Claudia Unger, Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl, Katrin Bucher Trantow, Marko Mele, Andreja Hribernik (vorne) mit einem Teil des Projektteams von BLOOM bei der Themenpräsentation am Montag, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Blumen als Spiegel der Gesellschaft

Blumen und Blütenpflanzen prägen das Leben des Menschen seit Jahrhunderten – als Symbole, Ausdrucksformen und alltägliche Begleiterinnen – über geografische und kulturelle Grenzen hinweg. Sie stehen für Heilung und Schönheit, dienen als geheime Codes oder Zeichen des Protestes und sind zugleich Zeuginnen wirtschaftlicher wie evolutionärer Entwicklungen.

Als Geschenke oder Nahrungsmittel, Schutz oder Dekoration bis hin zu Forschung und Bildung – Blütenpflanzen sind zentrale Elemente menschlicher Interaktion.
Den zahlreichen Aspekten der Blume widmen sich das Universalmuseum Joanneum und das Kunsthaus Graz in einem häuserübergreifenden Projekt: Mit Artefakten, Kunstwerken, naturhistorischen Forschungen und Installationen spannt das Jahresthema 2026 den Bogen von mittelalterlichen Erzählungen bis hin zu aktuellen Phänomenen.

 

Bei der heutigen Programmpräsentation gaben u.a. der wissenschaftliche Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum Marko Mele, die Leiterin des Kunsthauses Graz Andreja Hribernik, die Projektleiterin Katrin Bucher Trantow einen ersten Ausblick:

 

"Mir ist wichtig, dass sich das Universalmuseum Joanneum ständig weiterentwickelt. Daher haben wir 2023 einen neuen Prozess für die Programmgestaltung etabliert, dessen Ergebnisse 2026 sichtbar werden. In den neu eingeführten Content-Workshops konnten Kurator*innen und Wissenschaftler*innen Themen vorstellen, zugleich entstand Raum für gemeinsame Ideen. Eine der Ideen, die gleich sehr vielen gefallen hat, war das Thema Blume", so Marko Mele zur Entstehung des Projekts.

 

Bei Katrin Bucher Trantow, Chefkuratorin des Kunsthauses Graz und Projektleiterin von BLOOM, laufen alle inhaltlichen Fäden zusammen: "BLOOM ist ein Vielspartenprojekt, das von der Heilpflanze bis zur dekorativen Blume reicht und als Einladung verstanden werden kann, zentrale Fragen zu Biodiversität, Klimawandel und gesellschaftlichen Polarisierungen zu stellen. Es ist zugleich eine Geste der Inklusion. Bloom eröffnet zahlreiche Synergien innerhalb des Universalmuseums Joanneum und schafft Verbindungen zwischen unterschiedlichen Bereichen und Perspektiven."

"Die Blume kann als Metapher oder Symbol dienen, um über gesellschaftlich relevante Themen zu sprechen; sie steht oft für Umbrüche und Revolutionen. Zugleich verweist sie auf Verbundenheit und Wertschätzung. Wir möchten mit BLOOM auch zeigen, dass ein Museum ein Bildungsort ist, an dem Wissen entsteht. Dieses Wissen zu verknüpfen und eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, ist ein zentrales Anliegen des Projekts", ergänzt Kunsthaus-Leiterin Andreja Hribernik

 

Ein Ausgangsgedanke des Projekts ist, dass jeder Mensch einen persönlichen Bezug zum Thema Blumen hat: "Blumen sind tatsächlich ständige Begleiter unseres Lebens. In schönen Zeiten, in weniger schönen Zeiten. Ich glaube, das macht sie so besonders, weil sie auf der einen Seite dieses Kraftvolle symbolisieren und auf der anderen Seite auch das Fragile und Vergängliche", so Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl

"Das Schenken von Blumen spielt in einer der Ausstellungen eine zentrale Rolle und macht unmittelbar sichtbar, wie stark Blumen auch mit Akten der Freude, der Trauer oder des Trostes verbunden sind. Ihre Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Besonders interessant ist das Zusammenspiel zwischen Mensch und Blume, das einen wesentlichen Aspekt von BLOOM bildet", so Kulturstadträtin Claudia Unger

Den Auftakt für das Schwerpunktjahr macht das Kunsthaus Graz mit gleich zwei Eröffnungen: 30 % Löwenzahn vereint 20 zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich Blumen und ihrer direkten Verbindung zum Menschen widmen: Suzanne-Anker, When Crystals spawn Flower, 2023

1 Thema, 8 Standorte, 10 Ausstellungen
Eröffnet wird das Schwerpunktjahr vom Kunsthaus Graz mit gleich zwei Eröffnungen: 30 % Löwenzahn vereint 20 zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich Blumen und ihrer direkten Verbindung zum Menschen widmen, teilt sich doch der Mensch 30 % seines genetischen Materials mit dem Löwenzahn. Gezeigt werden Arbeiten u. a. von Anita Fuchs, Spencer Finch, Barbara Frischmuth, Joiri Minaya, Nina Schuiki, Claudia Larcher, Jonas Mekas, Marwa Arsanios und Anna Ridler.
Die zweite Ausstellung trägt den Hybrid Pleasures – sie widmet sich der britischen Künstlerin Helen Chadwick und ihrem radikalen und gleichzeitig sinnlichen Werk. Die wegweisenden skulpturalen und performativen Arbeiten spüren den sinnlichen Aspekten einer natürlichen Welt nach und beziehen sich dabei immer wieder auf die Metapher der Blume und des Blühens. In der Ausstellung treten ihre Werke in den Dialog mit jenen der jüngeren Bildhauerin Liesl Raff, deren Praxis sich ebenfalls gegen Stereotypisierung richtet – insbesondere in Bezug auf Material, Architektur und Vorstellungen von Körper.

 

Die Neue Galerie Graz zeigt eine Personale des österreichischen Künstlers Markus Huemer. Präsentiert werden Gemälde mit Naturdarstellungen – Landschaften, Pflanzenstillleben, Blumenbilder –, die auf Basis digitaler Bilder entstanden sind. Huemer beschäftigt sich in seinen Gemälden mit den Schnittstellen unserer Wahrnehmung, wobei er die Interaktion von Bild und Realität im Kontext der digitalen Medien untersucht.
Unter dem Titel Analytische Schönheit und in Kooperation mit dem Naturkundemuseum werden in einer weiteren Schau Blumendarstellungen aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz der letzten 200 Jahre gezeigt: von biedermeierlichen Aquarellen über fernöstliche Farbholzschnitte bis hin zu zeitgenössischen Positionen.

 

Das bunte Treiben der Pflanzen steht im Zentrum der Ausstellung im Naturkundemuseum: Pflanzen sind Lebewesen und ja, auch sie haben Sex. Unter dem Titel Blümchensex bringt die Schau Aufklärung über das vielfältige und überraschende Liebesleben der Pflanzen. Als ergänzende Intervention zeigt eine Präsentation in den Mineraliensälen, wie die blumenähnliche Farben- und Formenvielfalt vieler Minerale zu Namen wie Eisenblüte, Nickelblüte, Rosenquarz oder Himbeerspat geführt hat.

 

Blumen bestimmen unser alltägliches Leben
Geschichten vom Schenken werden in der Ausstellung Durch die Blume im Volkskundemuseum am Paulustor erzählt, denn Blumengeschenke sind allgegenwärtig – zum Geburtstag, Jubiläum oder als Gastgeschenk – und folgen tradierten Regeln, Normen und Vorstellungen.
Dass Blumen seit jeher auch als Heilmittel eingesetzt werden, zeigt das Österreichische Freilichtmuseum Stübing. Blühende Medizin bietet einen Überblick über die Entwicklung und Bedeutung der Heilpflanzen – von der Antike über die Klostergärten des Mittelalters bis hin zur Volksmedizin und ihrer Wirkung in der heutigen Zeit.

In früheren Jahrhunderten war medizinische Hilfe auf dem Land oft nur schwer zugänglich. Die heilende Wirkung von Kräutern und Blüten ist 2026 in der Ausstellung "Blühende Medizin" im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing Thema, Foto: Österreichisches Freilichtmuseum Stübing

Das Landwirtschaftsmuseum in Schloss Stainz widmet sich mit der Schau Blühende Felder insgesamt fünf blühenden Nutzpflanzen, nämlich dem Lein, der Kartoffel, der Käferbohne, dem Kürbis und dem Mais. Gespannt wird der Bogen von der Kulturgeschichte dieser Gewächse über ihre Bedeutung für die indigene Bevölkerung in den Herkunftsregionen bis hin zur Aneignung durch Entdecker und Eroberer sowie ihrer späteren Etablierung in Europa.

 

Blume persönlich lautet der Titel der Sonderausstellung im Schloss Trautenfels. Im Zentrum steht ein Dialog, der Menschen und Blumen miteinander in Beziehung setzt. Unterschiedliche Objektgruppen aus den Bereichen Alltagskultur, Volkskunst, Symbolik, Bräuche und Rituale finden zusammen und eröffnen ein vielschichtiges Blütenpanorama.

 

Dass florale Motive auf Münzen und Banknoten eine besondere Rolle spielen, wird die Ausstellung Die blühende Sprache des Geldes im Münzkabinett am Standort Schloss Eggenberg zeigen. Von Münzen aus der Zeit der griechischen Antike bis zum Euro werden Botschaften entschlüsselt, die in diesen Darstellungen stecken.

 

In Schloss Eggenberg – im Park, in den Prunkräumen und der Alten Galerie – wird es darüber hinaus unterschiedliche Vermittlungsprogramme geben: Rundgänge entschlüsseln Blumen und Blumenmotive in barocken Deckengemälden und historischen Interieurs. Ein Highlight werden Führungen über den historischen Rosenhügel in Zusammenarbeit mit dem Team der Gartenpflege sein.
Die Alte Galerie bietet die Möglichkeit, die vielfältige Sprache der Blumenmotive in ausgewählten Werken der Sammlung zu entdecken, denn florale Details erzählen oft mehr, als es auf den ersten Blick scheint.

 

Power of the Flower: Programmschwerpunkt im Juni 2026
Der Höhepunkt wird im Juni 2026 stattfinden, wenn unter dem Titel Power of the Flower alle BLOOM-Standorte in und außerhalb von Graz zahlreiche Veranstaltungen und Vermittlungsangebote umsetzen, die die Blume als kraftvolles, kulturelles und gesellschaftliches Symbol ins Zentrum rücken und ein möglichst diverses Publikum ansprechen sollen. Fixiert ist bereits das Flower-Power-Fest am 14. Juni: Dafür wird der Österreichische Skulpturenpark als Ort, der Natur und Skulptur auf besondere Weise verbindet, zum idealen Schauplatz.

Im Juni 2026 finden an den unterschiedlichen BLOOM-Standorten in und außerhalb von Graz Veranstaltungen statt. Jedes Wochenende rückt ein anderes Haus in den Fokus; am 14. Juni steht im Österreichischen Skulpturenpark das Flower Power Fest auf dem Programm, Foto: Österreichischer Skulpturenpark

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BLOOM
1 Thema, 8 Standorte, 10 Ausstellung

Der Themenschwerpunkt im Universalmuseum Joanneum und Kunsthaus Graz im Jahr 2026
Laufzeit: 21.03.–08.11.2026
www.museum-bloom.at 

 

Informationen zu den Ausstellungen im Rahmen von BLOOM sowie Bildmaterial zum Download finden Sie unter folgendem Link: Jahresprogramm 2026 BLOOM

 

 

Kooperationspartner*innen: Steiermärkische Landesbibliothek, Griessner Stadl, Markt der Zukunft, Stadt Graz, Botanischer Garten, Universität Graz (Institut für Kunst- und Musikwissenschaft „Zentrum für Gegenwartskunst“), HTBLVA Ortweinschule Graz, Literaturhaus Graz u.a.

 

 

VERANSTALTUNGSHINWEIS
 

30 % Dandelion
Blühende Beziehungen im Vegetal Turn: Kunst, Wissenschaft & Politik

20. - 21. November 2025
 

Die Konferenz widmet sich den vielfältigen Beziehungen zwischen Menschen und Blütenpflanzen – von ökologischen und ökonomischen Fragen bis hin zu postkolonialen Perspektiven.

Eine transdisziplinäre Kooperation zwischen Institut für Kunst- und Musikwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, Kunsthaus Graz und den Sammlungen des Universalmuseums Joanneum.

 

 

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Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen sehr gerne zur Verfügung!

 

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Daniela Teuschler
+43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at

Stephanie Liebmann
+43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at

Eva Sappl
+43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at