UMJ Newsletter Aussendung.

Liebe Kolleg*innen,

 

in Museen treffen Geschichte und Gegenwart aufeinander: Architekturen, Raumprogramme und Sammlungen verbinden Museen untrennbar mit der Vergangenheit. Diese gehen erwartungsgemäß nicht immer mit dem zusammen, was Menschen heute für relevant befinden und interessiert. Zudem sind (vergangene) museale Praktiken heute selbst vermehrt Gegenstand von Kritik. Die sich daraus ergebenden Reibungen sind stete Herausforderungen für jene, die Museum tagtäglich möglich machen. Sie bemühen sich um einen zeitgemäßen und reflektierten Umgang mit dem Überlieferten, um materielles Erbe für die Zukunft zu sichern und das Museum zu einem Ort gesellschaftlicher Selbstverständigung zu machen. Darüber hinaus werden an Museen der Gegenwart eine Vielzahl anderer Anforderungen gestellt: Als demokratiepolitische Akteure sind sie nicht nur Lern-, sondern auch öffentliche Aufenthaltsorte – und dabei idealerweise möglichst inklusiv. Sie sollen einerseits Haltung zeigen und kritische Reflexion anregen, andererseits unterhalten und Freizeit gestalten. Die Frage, wie all das konkret gelingen kann, ist Ausgangspunkt unserer Programmplanung 2025.

 

So widmen wir uns in Zürich und Neuchâtel der Frage, wie kolonialgeschichtliche Sammlungsbestände im Licht heutiger Problematisierungen aufgeschlossen werden können. In Nürnberg diskutieren wir u. a. die Bedeutung einst prominenter Orte der NS-Diktatur in der Bildungsarbeit, in Belgrad den Umgang mit umkämpfter Vergangenheit. Im ‚Gedenkjahr‘ 2025 versuchen wir eine kritische Bestandsaufnahme musealer Erinnerungspraxen zur Zeitgeschichte. Geschichtsvermittlung abseits zeithistorischer Kontexte steht in Burgen und Schlössern im Zentrum – wir thematisieren, wie das heute gelingen kann.

 

Das Hinterfragen traditioneller Herangehensweisen ist auch hinsichtlich Nachhaltigkeit gefordert: Den Umweltauswirkungen des Zeigens und Sammelns von Fotografie gehen wir in Köln nach. Im Bemühen um eine Aktualisierung kuratorischer Strategien schauen wir auf die Rolle der Kategorie Geschlecht in der Ausstellungspraxis. Erstmals im Rahmen einer eigenen Veranstaltung wenden wir uns dem Thema Klassismus zu.

 

Auf einer grundsätzlichen Ebene ist das Museum immer auch ein Ort, an dem sich Menschen aufhalten. Wie es gelingen kann, Besucher*innen als aktive Akteur*innen anzusprechen, diskutieren wir in Wien anhand von Häusern, die sich dahingehend neu ausrichten wollen. 

 

Wir freuen uns, wenn Sie unser Programm nutzen, um sich einzubringen und – wie immer gemeinsam mit Kooperationspartner*innen und Expert*innen – den Austausch untereinander zu suchen!

 

Das Team der Museumsakademie

 

Das Programm zum Download

museumsakademie.at