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„Imperium auf Achse“ zeigt, wie vernetzt das Römische Reich war – und welche Rolle Flavia Solva damals spielte

 

Wagna, 27.06.2025

 

Wie weit konnte römische Keramik reisen? Das neue Schaufenster in die Römerzeit in Flavia Solva rückt die weite Welt der antiken Warenströme in den Fokus. Im Rahmen des Projekts „Fundbearbeitung Flavia Solva“ wurden vom Universalmuseum Joanneum und dem Österreichischen Archäologischen Institut umfangreiche Keramikfunde ausgewertet – sie erzählen von regionalen und globalen Handelsverbindungen, Infrastrukturprojekten und Alltagsgewohnheiten im Römischen Reich.

Das neue Schaufenster in die Römerzeit in Flavia Solva/Wagna rückt die antiken Warenströme in den Fokus: Die Kuratorinnen Eleni Schindler-Kaudelka und Barbara Porod (Mitte), Karl Peitler (Leiter der Abteilung Archäologie & Münzkabinett, l.) und Peter Stradner (Bürgermeister der Marktgemeinde Wagna, r.), Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Die römische Keramik bietet wertvolle Einblicke in die weitreichenden wirtschaftlichen Netzwerke des Römischen Reiches und zeigt, wie Waren, Kultur und Ideen über große Entfernungen ausgetauscht wurden. Keramik, die funktional und langlebig ist, gehörte zu den am häufigsten transportierten Waren entlang der Handelsrouten und ist ein zentraler Indikator für den römischen Einfluss und die Vernetzung innerhalb des Imperium Romanum.

 

Im Rahmen des Projekts „Fundbearbeitung Flavia Solva“ (2021–2025) wurden umfangreiche keramische Funde aus über 140 Jahren Grabungstätigkeit des Universalmuseums Joanneum in Flavia Solva/Wagna analysiert. In Kooperation mit dem Österreichischen Archäologischen Institut und internationalen Fachleuten konnten zahlreiche Keramikprodukte, die in Flavia Solva gefunden wurden, identifiziert werden.

 

So fand man in Flavia Solva „Terra Sigillata“ aus 16 verschiedenen Produktionszentren, unter anderem aus Italien, Frankreich, Deutschland und Tunesien. Andere Arten von feinem Speisegeschirr kamen von der kroatischen Adriaküste, aus Slowenien, Ungarn und der Türkei. Olivenöl ließ man sich in Amphoren aus Istrien und Südspanien liefern, Wein aus Italien, Spanien, Südfrankreich, von Rhodos und aus der Ägäis. Eingelegte Früchte kamen von der Levante nach Flavia Solva.

Die in Flavia Solva gefundene Keramik stammt aus über einem Dutzend Regionen des Römischen Reiches und zeigt, wie eng die kleine Stadt mit dem Imperium vernetzt war – wirtschaftlich, kulturell und infrastrukturell. Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Diese Erkenntnisse zu den weitreichenden Handelsbeziehungen, welche die kleine Stadt Flavia Solva im Zeitraum von etwa etwa 50 nach Christus bis 400 nach Christus mit der gesamten römischen Welt verbanden, erweitern unser Verständnis von der Stellung dieser Siedlung und ihrer Bevölkerung in einer globalisierten Welt. Darüber hinaus ermöglichen Keramikfunde aus archäologischen Ausgrabungen wertvolle Einblicke in unterschiedliche Aspekte des Alltagslebens – nicht nur in der Römerzeit, sondern auch in Epochen von der späten Jungsteinzeit bis in die jüngste Vergangenheit.

 

 

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Imperium auf Achse
Weitgereiste römische Keramik aus Flavia Solva

Laufzeit: 27.06.2025 – 26.06.2026

Kuratiert von Barbara Porod, Silvia Radbauer und Eleni Schindler-Kaudelka

In Kooperation mit dem Österreichischen Archäologischen Institut / der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Flavia Solva, Marburgerstraße 111, 8435 Wagna

www.flaviasolva.at

 

 

Bildmaterial zum Download finden Sie hier: IMPERIUM AUF ACHSE

 

 

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Mit herzlichen Grüßen

 

 

Daniela Teuschler
+43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at

Stephanie Liebmann
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Eva Sappl
+43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at